Rezension

Reale Kriminalfälle der besonderen Art aus Berlin-Mitte

Der Tigerbiss auf dem Weihnachtsmarkt - Ralf Romahn

Der Tigerbiss auf dem Weihnachtsmarkt
von Ralf Romahn

Im Vorwort zu seinem Buch schildert der Autor Ralf Romahn seinen beruflichen Hintergrund als Kriminaloberrat (jetzt außer Dienst) in Berlin Mitte zur Zeit vor und nach der Wende. Die DDR war kurze Zeit ein „rechtsfreier Raum“, da politisch noch nicht alles geklärt war. Romahn schildert 4 Ausnahmefälle aus seiner Zeit als leitender Kriminalpolizist.

Meine Meinung:

Recht unaufgeregt beschreibt Romahn die Arbeit der Ermittler. Das Buch knistert nicht vor Spannung, sondern ist in meinen Augen eher ein nüchterner Bericht, nicht jedoch ohne den Ermittlern, Verdächtigen und Tätern ein persönliches Profil zu geben. Man fühlt sich den Personen verbunden oder abgeneigt und so ergibt sich ein lebendiges Lesen.

Was das Buch hochinteressant macht, sind die Einblicke in die Ermittlungsarbeit der damaligen Zeit in der DDR. Wie geht ein Beamter vor, welche Schwierigkeiten hat er zu meistern? Manchmal blitzt für mich auch so etwas wie „Insiderwissen“ heraus. Also schlichter gesagt, Dinge, die ich als Laie nicht kenne werden erläutert. Zum Beispiel, die Art, wie ein Verhör geführt wird.

Der Autor versucht die politischen Besonderheiten, wie persönlichen Umstände seiner Zeit in die Geschichten einzuflechten.

Die Kriminalfälle sind nicht so kurios, wie man es vermuten könnte, auch kann man nicht mitfiebern, wer denn nun der Täter ist. Aber das Buch lebt wie gesagt von den Einblicken in die Ermittlungsarbeit.

 

Fazit:

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen und mir spannende Einblicke in die Polizeiarbeit Berlin Mitte gegeben.

Das Buch passt schön in die winterliche Zeit und empfiehlt sich sehr als Kamin-Schmöker für gemütliche Abende zuhause. Vielleicht auch mit einem Paradiesapfel in der Hand. :-)

Da mir etwas die Kuriosität und die Spannung gefehlt hat erreicht das Buch sehr gute 4 Sterne für eine ungewöhnliche kriminalistische Unterhaltung.