Rezension

Realität oder Fiktion

Träume, die ich uns stehle - Lily Oliver

Träume, die ich uns stehle
von Lily Oliver

Bewertet mit 5 Sternen

Träume die ich uns stehle von Lily Oliver erschien 2017 im Knaur Verlag.

Das Cover ist gut gelungen die Farben sehr passend, die Schrift ist leicht erhaben und die Vögel haben in der Geschichte eine Bedeutung.

Nach einem schweren Unfall leidet Lara an Amnesie und dadurch kann sie sich nicht an die letzten 2 Jahre ihres Lebens erinnern. Zur Zeit befindet sie sich stationär in psychiatrischer Behandlung im Krankenhaus, außer der Amnesie hat Lara den krankhaften Drang zu Reden ,durch Zufall landet sie auf der Intensivstation des Krankenhauses im Zimmer von Thomas. Thomas hatte auch einen schweren Unfall und liegt seit dem im Koma. Ihm fühlt sich Lara irgendwie verbunden, in seiner Nähe geht es ihr besser und so erzählt sie ihm ihre Geschichte. Was ist Erinnerung was Fiktion?

 

Der Schreibstil der Autorin ist sehr gefühlsbetont, einfühlsam und flüssig zu lesen. Die Geschichte ist größtenteils aus Sicht von Lara erzählt. Die Gedankenwelt von Thomas ist gut beleuchtet und wirkt sehr echt. Die Beschreibungen von Laras Krankheit und Thomas Koma sind von der Autorin sehr gut recherchiert.

Die Charaktere von Lara und Thomas sind gut ausgearbeitet, Laras zwanghaftes Reden hat die Autorin gut gelöst mit Worten gefüllt. Die anderen Personen der Geschichte bleiben eher unscheinbar und blass, da hätte ich mir etwas mehr Tiefe gewünscht.

Was für eine Geschichte......so voll mit Worten. Der Anfang war müßig, ich musste mich erst auf Lara und ihr zwanghaftes Reden einlassen, sich ihren Worten ergeben. Doch ab da war ich gefangen und wurde eingezogen ins Geschehen. Die Geschichte ist getränkt mit Worten, den Geschichten von Lara und den Gedankengängen von Thomas. Die Autorin hat sehr geschickt die ein oder andere falschen Fährte eingebaut. Das Ende ist sehr glaubwürdig gestaltet. Ich wurde sehr gut unterhalten, mit sehr ernsten Themen, meine Leseempfehlung.