Rezension

Realitisch

Menschenleben retten! - Harald Höppner, Veronica Frenzel

Menschenleben retten!
von Harald Höppner Veronica Frenzel

Seit einigen Jahren sind „Flüchtlinge“ eines der wichtigsten Themen der Politik und der Gesellschaft in Deutschland. Es ist schwierig bei diesem Thema auf einen Nenner zukommen. Die einen sind für Flüchtlinge, die anderen dagegen. Es scheint als gäbe es nichts dazwischen.

 

Ich habe dieses Hörbuch „Menschenleben retten!: Mit der Sea-Watch im Mittelmeer“ zufällig auf Spotify entdeckt und wollte es dann sofort hören.

Ich bin nicht der größte Fan von (Hör)büchern, die zu sehr politische und gesellschaftskritische Themen aufgreifen, da ich eigentlich durch Bücher solchen Dramen entkommen möchte.

Allerdings war ich letztes Jahr im Sommer selbst unten im Mittelmeer und habe bei der Seenotrettung geholfen. Daher natürlich auch der Anreiz dieses Buch zu hören.

 

Schon einmal vorweg: Ich werde dieses Buch unbewertet lassen, da ich es immer für schwierig halte Biographien oder Geschichten, die auf einer wahren und persönlichen Begebenheit liegen, zu bewerten.

Vielen an diesem Buch hat mir gefallen: Die ausführliche Beschreibung, wie Höppner zu dem Projekt „Sea Watch“ gekommen ist und wie er die einzelnen Rettungsmissionen beschreibt. Nichtsdestotrotz hatte ich auch einige Probleme damit, wie er über andere Boote/Schiffe hergezogen hat, die nicht sofort Hilfe leisten konnten. Leider ist es grob gesagt unten im Mittelmeer etwas verstrickter als man vorerst denkt. Es kann natürlich auch sein, dass die Situation 2015 anders war, als zum Sommer 2016. Das möchte ich gar nicht abstreiten. Allerdings wird viel über andere Verbände hergezogen, was nicht zu 100% gerechtfertigt ist.

 

Trotz dessen hat mir das Hörbuch gefallen. Teilweise hatte ich wieder Gänsehaut als er von den Bedingungen in den Schlauchbooten und den Lebensbedingungen der Menschen geredet hat. Das hat mich schon zurück denken lassen.

Ich kann auch nicht abstreiten, dass mich dieses Buch dazu inspiriert hat, wieder ins Mittelmeer zu fahren, um Menschen in Seenot zu retten. Denn selbst wenn man nicht zu 100% weiß, was mit den Leuten in Italien und Co. passiert, ist man doch froh diese Leute vor dem ertrinken gerettet zu haben.