Rezension

Recht spannende, aber doch schwache Handlung

Endgame: Die Auserwählten
von James Frey

Bewertet mit 4 Sternen

“Endgame – Die Auserwählten” von James Frey ist bereits vor Erscheinen eigentlich schon ein Bestseller – das Buch enthält nicht nur eine Geschichte, sondern auch Rätsel, mit denen man echtes Gold gewinnen kann; es gibt dazu ein Spiel, Videos und Webseiten, die Filmrechte sind auch schon verkauft. Zudem ist es der Auftakt einer Trilogie. Doch worum geht es eigentlich im “Endgame”?

12 Meteoriten schlagen an 12 verschiedenen Orten weltweit ein, nahezu zur selben Zeit. Tausende von Menschen werden dabei getötet. Dabei ist dies erst der Anfang vom Ende – denn das ist das Zeichen vom Beginn des Endgame. Seit Tausenden von Jahren warten verschiedene Geschlechter auf dieses Zeichen und 12 Spieler trifft es nun. Diese 12 Spieler nehmen nun am Endgame teil und bestimmen, wer am Ende leben darf und wer sterben wird. Am Ende überlebt lediglich das Geschlecht des Gewinners.

Der Hype um dieses Buch ist weltweit angeblich riesig – nur habe ich selbst davon so gut wie nichts angekommen. Erst wenige Tage vor Erscheinungstermin ist mir das goldene Buch aufgefallen. Kryptische Rätsel, 500.000 Dollar in Gold als Gewinn für denjenigen, der das Rätsel gewinnt, Handyspiel und Kinofilm – das lockt dann doch zugegebenermaßen an. So war selbstverständlich auch ich neugierig darauf, was nun wirklich hinter “Endgame” steckt und ob sich die Aufregung darüber lohnt.

Die Geschichte dreht sich um alle 12 Spieler – wie sie vom Beginn des Endgame erfahren, ihrer Reise zum Treffpunkt, ihren Erwartungen und ihren bisherigen Erfahrungen. Bis man mit den vielen Wechseln und den einzelnen Spieler vertraut ist, dauert es ein wenig, aber dafür, dass es ganze zwölf verschiedene Perspektiven sind, gelingt der Einstieg doch erstaunlich schnell und einfach. Als Leser steigt man auch sofort ins Geschehen ein – eine lange Einführung gibt es nicht, es geht sofort los.

Das Beste an der Geschichte um das Endgame und ihre Spieler ist auch definitiv die Spannung. An sich passiert nämlich eigentlich nicht wirklich viel, dafür dass es so viele Seiten sind. Ich zumindest habe einiges mehr an Handlung erwartet. Allerdings handelt der Großteil der Handlung um die Hintergründe von Endgame und den Beginn. Natürlich geschieht auch da einiges, aber meine Erwartungen waren doch recht größer.

Die zwölf Spieler sind zwar generell eher unterschiedlich, aber eines haben sie definitiv gemeinsam: sie sind ziemlich skrupellos und brutal. Dies darf man natürlich auch erwarten, schließlich wurden sie darauf trainiert, am Endgame teilzunehmen und zu gewinnen. Trotzdem ist die Handlung teilweise sehr brutal. Dafür, dass das alles Jugendliche sind, gleicht ihr Verhalten doch eher erwachsenen Kämpfern. Dadurch konnte ich eigentlich mit keinem der Charaktere irgendwie warm werden, was für mich eigentlich doch zum Lesevergnügen dazugehört.

Die Geschichte hinter dem Endgame, das des Himmelsvolks, hat mir ehrlich gesagt auch eher weniger gefallen. Anders als beispielsweise bei den Hunger Games erschien sie mir zu sehr erfunden und skurril. So kann ich mir die Verfilmung davon auch überhaupt nicht vorstellen.

“Endgame – Die Auserwählten” ist definitiv ein unheimlich fesselnder, wenn auch recht brutaler Trilogieauftakt. Der Hype dahinter gerechtfertigt es meiner Meinung nach aber eher nicht.