Rezension

Reichlich staubiger "Klassiker"

Züricher Novellen - Gottfried Keller

Züricher Novellen
von Gottfried Keller

Bewertet mit 2.5 Sternen

Ich lese häufig und gern Autoren vergangener Zeiten. Mit dem Begriff "Klassiker" tue ich mich ein wenig schwer, weil das genau genommen ja eben nur die Schriftsteller einer bestimmten Epoche umfasst. Wie auch immer, diesmal waren es Gottfried Kellers "Züricher Novellen", die schon lange lesebereit in der Bibliothek standen und nun also zur Hand genommen wurden.

Keller veröffentlichte die "Züricher Novellen" 1877, sie enthalten aber z.T. auch schon früher bearbeitete Themen. Es handelt sich um verschiedene Geschichten vor geschichtlich schweizerischem Hintergrund; so geht es z.B. in "Das Fähnlein der sieben Aufrechten" um schweizer Brauchtum rund um eine Gruppe älterer Herren, die sich regelmäßig zum Austausch treffen. Eine kleine Liebesgeschichte ist auch hineingeflochten. Eigentlich alles ganz allerliebst, wenn es denn nicht so entsetzlich zäh zu lesen gewesen wäre. Ich habe normalerweise keine Probleme mit dem Schreibstil vergangener Epochen, aber diesmal fehlten mir Zugang und Sinn des Ganzen. Und ich muß gestehen, daß ich auch keinerlei Drang verspüre, mich mit der Entstehungsgeschichte und dem Hintergrund näher zu befassen. Daher wird dieses Büchlein leider aufs Neue in der Bibliothek verstauben...