Rezension

Reihenauftakt, der Lust auf mehr macht

Funke des Erwachens (Fantasy, Liebe, Abenteuer) - Saskia Louis

Funke des Erwachens (Fantasy, Liebe, Abenteuer)
von Saskia Louis

Bewertet mit 4 Sternen

Bistaye wird von vier Göttern regiert und ist hierarchisch strukturiert, die Bevölkerung lebt innerhalb mehrerer Mauern, je höher der Status, desto weiter innen lebt man. Den Menschen in den äußeren Mauern geht es weniger gut, und so kommt es, dass immer wieder Bewohner flüchten.Natürlich ist das den Göttern nicht recht, die Göttliche Garde setzt alles daran, dies zu unterbinden.

In Asavez leben die sogenannten Gottlosen in einer Demokratie, hierher flüchten die Menschen aus Bistaye, und von hier versucht man, ihnen bei der Flucht zu helfen.

Nym wird von Liri und ihrem Bruder Levi dem Tode nahe gefunden, ihr Leben kann gerettet werden, doch die Erinnerung daran, wie sie heißt und woher sie kommt, ist verschwunden. Dafür weiß Nym (Abkürzung für Anonym!) vieles andere über beide Länder und einige ihrer Einwohner, so auch über Levi. Nym entpuppt sich zudem als Ikano des Feuers, d. h., sie kann magisch Einfluss auf dieses Element nehmen. Wer ist sie und warum weiß sie so viel? Dies ist eine der zentralen Fragen dieses Bandes.

Saskia Louis ist mir bisher nur durch ihre Louisa-Manu-Romane bekannt, die ich sehr mag, und so war ich neugierig darauf, etwas anderes von ihr zu lesen, zumal auch ein anderes Genre. Auch hier ist eine Reihe geplant, „Funke des Erwachens“ ist der erste Band.

Erzählt wird aus mehreren Perspektiven, auf beiden Seiten, so lernt man beide Länder kennen und ebenso Charaktere aus beiden Lagern. Diese sind der Autorin gut gelungen, vor allem, weil größtenteils auf Schwarz-Weiß-Zeichnung verzichtet wird. Jeder hat seine Geschichte und seine Gründe, zu handeln, wie er handelt. Über die Götter erfährt man noch wenig, hier kommt sicher noch mehr in den Folgebänden. Nym ist eine interessante Figur, man lernt sie bereits gut kennen, und mag sie, weiß aber im Grunde noch nicht, wer sie tatsächlich ist und woher sie stammt. Manches wird angedeutet, was sie nicht unbedingt in ein positives Licht setzt, und am Ende gibt es einen Cliffhanger, sie betreffend. Ich habe schon meine eigenen Theorien und bin gespannt, was man in den Folgebänden erfahren wird.

Auch über die anderen Charaktere (auf beiden Seiten) gibt es womöglich noch überraschende Erkenntnisse. Schon in diesem Band gibt es die eine oder andere Überraschung, vor allem, was die Beziehungen untereinander angeht.

In der Louisa-Manu-Reihe punktete die Autorin vor allem mit Humor, und diesen findet man auch hier wieder, wenn auch geringer dosiert. Zu viel Humor würde hier auch nicht passen, ich finde es gerade richtig, wie es ist. Saskia Louis schreibt hier ähnlich locker wie in der o. g. Reihe, wodurch man auch zügig voran kommt. Wer die Wege der Protagonisten nachvollziehen will, findet eine Karte am Anfang des Buches. Die einzelnen Kapitel werden mit Gesetzen aus Bistaye eingeleitet, so dass man sich ein noch besseres Bild von diesem Land machen kann.

Mich hat der Roman gut unterhalten und ich bin gespannt auf die weiteren Bände. Ich vergebe 4 Sterne und eine Leseempfehlung für Genrefans und solche, die es werden wollen.