Rezension

Reine Fortsetzung des Vorgängers

Der einsame Bote
von Gard Sveen

Bewertet mit 2 Sternen

          Auf dem Klappentext habe ich einen Hinweis vermisst, dass es sich hier um einen reinen Fortsetzungsband zu "Teufelskälte" handelt. Ohne den Vorgänger zu kennen, ist das Buch, denke ich, kaum lesbar, da fast nichts aus dem Vorgängerbuch, worauf hier angespielt wird, noch mal erklärt wird. Ich habe "Teufelskälte" zwar vor einer Weile schon gelesen, hätte es aber wahrscheinlich jetzt noch ein zweites Mal lesen sollen, um richtig in dieses Buch hinein zu kommen.

Zum Inhalt: Es geht immer noch um ein verschwundenes Mädchen, Amanda. Im Vorgängerband wurde sie für tot und der Fall, nachdem auch der vermeintliche Täter tot aufgefunden wurde, für gelöst erklärt. Doch nun gibt es Hinweise, dass der Täter und auch Amanda noch am Leben sind. Trotz drohender Suspendierung macht sich Tommy im Alleingang auf die Suche. Wieder mit dabei ist auch Susanne, alleinerziehende Mutter einer Tochter, die ebenso in Gefahr schwebt, die Tommy so gut es ihr möglich ist, unterstützt.

Ich bin nur sehr schwer in dieses Buch reingekommen. Zum Teil lag es daran, dass viele Details aus dem letzten Teil wieder aufgegriffen aber leider nicht näher erklärt wurden. Zum anderen hätte ich mir zumindest einen neuen Fall für dieses Buch gewünscht. Dass es aber immer noch rein um den letzten Fall geht, stärkt meinen Eindruck nur noch mehr, dass dieser Teil nur als Abschluss des letzten gedacht war. So ist kaum Spannung aufgekommen und man hat eigentlich nur auf die Lösung gewartet. Ein eigenständiges Buch ist "Der einsame Bote", meiner Meinung nach, nicht.

Zumindest bin ich froh, dass dieser alte Fall nun aufgeklärt werden konnte. Zwischendrin hatte ich befürchtet, dass man hier noch einen dritten Teil anhängen möchte. Den wird es vermutlich auch geben, wenn ich den Schluss richtig gedeutet habe, doch wenigstens ist der Fall um die verschwundene Amanda nun endlich mal abgeschlossen.

Für mich war das Buch aus den oben genannten Gründen enttäuschend. Eine nicht wirklich gelungene Fortsetzung zu "Teufelskälte", die kaum Spannung erzeugen konnte. Schade. Ich hoffe, dass Gard Sveen mit seinem nächsten Buch wieder an die beiden Vorgänger herankommen kann.