Rezension

Reise in den Orient

Die Gesandten der Sonne - Wolf Serno

Die Gesandten der Sonne
von Wolf Serno

Inhalt:

Bagdad im Jahr 798: Cunrad von Malmünd ist Mitglied einer Gesandtschaft von Karl dem Großen an den Hof der Kalifen von Bagdad. Cunrad ist der Arzt der Delegation und findet in Bagdad die begeisternde Welt des Orients kennen. Er macht auch die Bekanntschaft arabischer Ärzte, die zu dieser Zeit als führend in der Heilkunst gelten. Cunrad verliert sein Herz an die Haremsdame Aurona, die aus dem Frankenland entführt wurde. Nach Abschluß ihrer Mission macht sich die Delegation zusammen mit den Geschenken des Kalifen an Karl den Großen auf den gefährlichen Heimweg nach Aachen. Zu den Geschenken gehört der indische Elefant Abdul, zu dem Cunrad während seiner Zeit in Bagdad eine enge Beziehung aufgebaut hat. Auch Aurona und ein in Ungnade gefallener Leibarzt, schließen sich heimlich der Reisegesellschaft an.

Meine Meinung:

Dieses Buch führt den Leser in die märchenhafte Welt des Orients im ausgehenden 8 Jahrhundert. Wir erleben die Erlebnisse aus der sich Conrads, der seine Erlebnisse nach seiner Rückkehr einem freundlichen Gastgeber erzählt. Ein zunächst gewöhnungsbedürftige Perspektive, das mir nicht ganz klar war, wer dieser Gastgeber ist, aber sie gibt der Handlung einen schönen Rahmen.

Zusammen mit Cunrad begeben wir uns auf eine spannende Reise zurück von Bagdad nach Aachen. Erschwert wir die Reise durch das Mitführen des Elefanten Abdul, der überall für Aufsehen sorgt und viel zur erfolgreichen Rückkehr der Gesellschaft beiträgt. Wir werden Zeugen von Raubüberfällen und Sandstürmen, betrauern den Tod einiger Kameraden und erleben die heimliche Liebe zwischen Cunrad und Aurona, die sich als junger Mann ausgibt, um ihre Identität zu verheimlichen.

Ein toller Reisebericht, der dem Leser eine beschwerliche Reise im frühen Mittelalter beschreibt. Mehr als 3 Jahre dauert die Reise, die über lange Strecken durch Wüsten führt. Cunrad wird mehr und mehr zum Leiter der Reisegruppe, die viele Verluste zu beklagen hat. Mit Cunrad lernen wir eine jungen, gewitzten Mann kennen, der seiner Aufgabe als Anführer annimmt und mit großem Geschick ausführt.

Auch wenn es sich um eine lange Reise handelt, weist die Handlung keine Längen auf. Die Spannung wird über die kompletten 600 Seiten aufrecht erhalten und zu einem runden Ende geführt.

Die Handlung basiert auf einer wahren Geschichte, denn diese Delegation an den Hof des Kalifen von Bagdad gab es wirklich und auch eine Elefant als Geschenk an Karl des Großen ist belegt. Die Personen sind natürlich der Fantasie des Autors entsprungen, die die wahre Geschichte mit neuem Leben erfüllen.

Ein absolut lesenswerter geschichtlicher Roman, der uns in eine lange vergangene Welt entführt. Mit seiner lebendigen Sprache entführt der Autor den Leser in die fremde Welt des Orients und lässt ihn Zeuge einer spannenden Reise werden.