Rezension

Reise in die 20er Jahre

The Diviners - Aller Anfang ist böse - Libba Bray

The Diviners - Aller Anfang ist böse, 3 MP3-CDs
von Libba Bray

Inhalt: 1926: Die 17-jährige Evie verfügt über die Gabe, Dinge über einen Menschen zu erfahren, wenn sie etwas aus dessen Besitz berührt. Als sie dadurch einen Jungen aus ihrer Nachbarschaft bloßstellt schicken sie ihre Eltern kurzerhand zu ihrem Onkel Will, der in New York ein Museum mit okkulten Gegenständen betreibt. Als sich dann grausame Morde ereignen und die Polizei Will um Hilfe bittet, schaltet sich auch Evie ein. Der Mörder scheint nicht von dieser Welt zu sein, aber auch Evie hat ja besondere Fähigkeiten. Und sie ist nicht die Einzige…

 

Meinung: Libba Bray führt den Leser in die schildernde Welt der 20`er Jahre mit ihren Flappern, Flüsterbars und der tollen Mode. Das Lebensgefühl hat die Autorin perfekt eingefangen und ich konnte alles vor mir sehen.

Die Charaktere sind ebenfalls glaubwürdig und gut beschrieben. Allen voran natürlich Evie, in deren Gedankenwelt der Leser am Häufigsten abtauchen kann. Aber auch die anderen Charaktere, seien es nun gute oder böse, sind perfekt dargestellt und lassen den Leser an ihren Gedanken teilhaben.

Vorallem die Auftritte des Mörders und seine „Titelmelodie“ haben es mir sehr angetan. Er ist, zugegebenermaßen sehr brutal, aber auch unheimlich gruselig und auf dunkele Weise faszinierend. Dass der Leser einen kleinen Einblick in seine Kindheit bekommt, hat mir ebenfalls gefallen, da es für die Geschichte wichtig ist, und viel erklärt.

Auch die zarte Liebesgeschichte, die sich um Evie zurechtwebt fand ich gut, gerade weil sie eben nur zart ist und somit nicht im Vordergrund steht.

Was mir allerdings nicht so gefallen hat war, dass ich das Gefühl hatte, dass viele Szenen überflüssig waren. Ja, Evie ist eine Partymaus. Aber nach der zigsten Party hatte ich das dann auch verstanden. Bei solchen und einigen weiteren Szenen habe ich mich schon gefragt, was das nun mit dem Mörder zu tun hatte. Allerdings hat der Leser dadurch natürlich auch mehr Einblick in das Lebensgefühl dieser Zeit. Ich denke es ist einfach Geschmackssache.

 

Anja Stadlober, die dem Hörbuch ihre Stimme geliehen hat, und bereits als Synchronsprecherin in mehreren Filmen und Serien mitgewirkt hat, hat mir gut gefallen. Sie liest etwas monoton und man muss sich vielleicht erst daran gewöhnen, aber da ich ihre Stimme schon kannte, unter anderem aus Vampire Diaries, wo sie Lexi ihre Stimme gab, habe ich mich sehr schnell mit ihrer Sprechweise und auch ihrer Betonung angefreundet und empfand sie somit als sehr angenehm.

 

Alles in allem ist das Hörbuch auf jeden Fall ein Rein- bzw. Anhören wert. Empfehlen würde ich dies Vorallem Leuten, die gerne etwas mehr über das Lebensgefühl der 20`er Jahre erfahren würden oder mal wieder einen Mysterythriller hören möchten.