Rezension

Reise in die Vergangenheit

Die Stunde der Liebenden - Lucy Foley

Die Stunde der Liebenden
von Lucy Foley

Bewertet mit 3.5 Sternen

In ihrem ersten Roman „Die Stunde der Liebenden“ schreibt Lucy Foley über eine geheimnisvolle Familiengeschichte und über eine damit verbundene ergreifende Liebesgeschichte. 
Die Autorin, 1986 in Sussex geboren, hat Englische Literatur studiert und hat einen Masterabschluss in Moderner Literatur. Sie arbeitete einige Jahre als Lektorin bei Hodder & Stoughton, lebt in London und reist um die Welt.
In ihrem Roman geht es um eine Reise in die Vergangenheit und um die Suche nach der eigenen Identität. 
Die junge Fotografin Kate versucht die Geheimnisse rund um eine alte Zeichnung aufzuklären und erfährt dadurch mehr über ihre Familie. Mit diesem Porträt beginnt die Geschichte. 
Lucy Foley schreibt in 2 Zeitebenen, verknüpft eine Liebesgeschichte, die um 1920 begann, mit den Ereignissen 1986. Es geht um Liebe, Schicksal und Geheimnisse, mit dramatischen und politischen Hintergründen, aber auch berührenden und romantischen Momenten. „Vielleicht ist das Leben aller Menschen in vielerlei Hinsicht eine Geschichte von Verlust und Gewinn.“ Diese Aussage im Buch beschreibt die wechselreiche Geschichte, die verschiedene Handlungsstränge an unterschiedlichen Orten hat. Der Schreibstil ist flüssig mit detaillierten Beschreibungen. Meiner Meinung nach ist der Mittelteil etwas langatmig und könnte an manchen Stellen kompakter sein. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und sind passend in die Zusammenhänge eingewoben. Im Laufe der Geschichte klären sich viele Fragen aus der Familiengeschichte auf. Zum Ende hin gibt ein Postscriptum Einblick in 2015 und der Prolog rundet mit Aussagen zum anfangs erwähnten Porträt ab. Die Liebesgeschichte, die in der Gegenwart spielt, könnte am Schluss etwas mehr ausgearbeitet sein. Hier fände ich mehr Informationen sinnvoll. 
Das stimmungsvolle Cover zeigt Häuser auf dem Kalksteinkliff der Hafenstadt Bonifaco auf Korsika. Diese Hafenstadt spielt auch im Roman eine Rolle. 
Mir hat dieser Debütroman mit seinen vielen verwobenen Situationen gut gefallen.