Rezension

Reise mit Rückblicken

Drei auf Reisen - David Nicholls

Drei auf Reisen
von David Nicholls

Drei auf Reisen: Vater Douglas, Biochemiker; Mutter Connie, Künstlerin; Sohn Albie, ein 17jähriger im Protestmodus. Die drei haben eine Reise nach dem Muster der früher üblichen Grand Tour geplant: Kunstbesichtigung in Frankreich, Deutschland, Italien... Doch kurz vor Antritt der Reise teilt Connie ihrem Mann mit, dass ihre Ehe wohl keine Zukunft mehr habe. Die Reise soll der Abschluss des gemeinsamen Lebens sein, doch kann eine Reise unter diesen Bedingungen funktionieren? Sicherlich nicht wie geplant, und so geht auch einiges schief. Douglas, der das ganze Buch aus seiner Sicht erzählt, versucht, die Ehe mit seiner immer noch geliebten Frau zu retten und eine tragfähige Beziehung zu seinem Sohn aufzubauen...

Parallel zu den Beschreibungen der Reise erzählt Douglas die Geschichte seiner Beziehung zu Connie. Das tut er mit viel Einfühlungsvermögen, trockenem Humor und großer Selbstkritik. Diese Teile des Buchs haben mich am meisten angerührt: Wie kann sich eine Beziehung zwischen zwei so ungleichen Menschen entwickeln, wie können sie gemeinsam so viel erleben und wie kommt es dann zu einem Auseinanderdriften? Was zwischen ihnen ist noch tragfähig? Die Lebensgeschichte hat mich berührt, die Beziehung interessiert. Der Schluss des Buches fiel für mich etwas ab, doch insgesamt war es eine gute Lektüre.

(Und ich frage mich, was in der fast vierzigjährigen Beziehung zu meinem Mann uns wirklich zusammenhält...)