Rezension

Religionskrieg einmal anders

Der Mond des Vergessens - Brian Lee Durfee

Der Mond des Vergessens
von Brian Lee Durfee

Bewertet mit 5 Sternen

Die Geschichte spielt im Reich der fünf Inseln. Da ist Galgenhafen im Land Gul Kana. Dort lebt der Jugendliche Nail, ein Bastard ungewisser Herkunft. Für Nails Erziehung verantwortlich ist Showcraft, ein Einzelgänger mit einer ungeklärten Vergangenheit. Die Einwohner von Gul Kana sind allesamt Anhänger der Kirche Laijons, eines Gottes, der den Krieg liebt, leben mit der ständigen Bedrohung durch die Heere von Raijaels. Dessen Sohn Aeros nimmt für sich in Anspruch der rechtmäßige Nachkomme Laijons zu sein und leitet daraus das Recht ab, die anderen Länder mit Krieg zu überziehen. In der Hauptstadt Gul Kanas, Amadon, lebt das Herrschergeschlecht der Bronachell. Auf dem Thron sitzt der Herrscher Jovan, der glaubt durch einen alles vernichtenden Krieg, die Gnade Laijons zu erlagen. Seine Schwester Jondralyn ist Anhängerin der Bruderschaft Mias, die auf die Wiederkunft Laijons hofft und die beiden anderen Kirchen als Ketzer betrachtet. Die Königsburg ist dadurch ein Ort der Intrigen, des Misstrauens und Machtkämpfe. Inzwischen erobert Aeros Galgenhafen, nimmt Nail gefangen und bedroht Gul Kana mit einem bestialischen Krieg. Im laufe der Geschichte zeichnet sich ab, dass Aeros auf der Suche nach Nail und dieser Grund für die Vernichtung Galgenhafen ist. Damit wird die Frage nach Nails Herkunft immer wichtiger. Nail gelingt die Flucht aus Aeros Kriegslager. Auch die Mitglieder der Bruderschaft von Mia suchen nach ihm. Auch in ihren Plänen scheint er eine wichtige Rolle zu spielen. er scheint niemanden ,trauen zu können.

Die ersten Kapitel des Buches haben stark zu meiner Verwirrung beigetragen. Zum einem werden ständig neue Personen vorgestellt. Dazu kommen die religiösen Gruppierungen, die sich gegenseitig ablehnen. ich habe einige Zeit gebraucht, bis ich ihre Ziele und Protagonisten auseinander halten konnte. Die Geschichte selbst zieht einen tief in ihren Bann. Die handelnden Personen sind bis auf wenige Ausnahmen wie Aeros selbst oder der Bluthölzer Spinnenholz nicht eindeutig gut oder böse. Als Leser kann man nie sicher sein, ob eine Situation nicht in die eine oder andere Richtung kippt. Auch Nail fand ich nicht absolut sympathisch. Er ist bisher nichder überzeugend strahlende Held, obwohl er sich bemüht, das richtige zu tun. Für mich die Figur, die ich ins Herz geschlossen habe und die ich für Grund auf gut halte, ist Tala Bronachell, die jüngere Schwester des Herrschers. Sie wird gegen ihren Willen in die Ränkespiele der anderen verstrickt.
Das Buch hat alles, was man von High Fantasy erwartet. Einziger Kritikpunkt wäre vielleicht, dass einige der Kampfszenen doch recht grausam sind. Mich hat es aber nicht gestört.