Rezension

Rendezvous im Cafe de Flore

Rendezvous im Café de Flore - Caroline Bernard

Rendezvous im Café de Flore
von Caroline Bernard

~~Rendezvous im Cafe de Flores

Inhalt
Marlene und ihr Ehemann fahren eigentlich nach Paris, um dort ihren Hochzeitstag zu feiern. Doch vor Ort haben die beiden unterschiedliche Pläne. Er möchte eine Automobil-Show besuchen und sie lieber die Stadt und ihre Museen erkunden. Da es um die Ehe ohnehin nicht gut bestellt ist, verbringen die beiden den Tag unabhängig voneinander. Marlene beschließt den Musee d'Orsay zu besuchen und macht dort eine überraschende Entdeckung, denn auf einem der Gemälde ist eine Frau, die ihr zum Verwechseln ähnlich sieht. Ihre Recherchen führen sie zurück in das Jahr 1928 und zu Vianne, die den Traum hegt Botanikerin zu werden und zu diesem Zweck nach Paris zieht. Dort lernt sie ihre große Liebe den Maler David kennen, dem sie immer wieder Modell steht. Durch ihre Suche nach dem Rätsel um das Bild kommt Marlene nicht nur Vianne, sondern auch ihr selber näher.

Meine Meinung
"Rendezvous im Cafe de Flores" wird aus zwei Perspektiven erzählt. Einerseits aus der von Marlene in der jetzigen Zeit und als Rückblick auf das Jahr 1928, in dem Vianne im Fokus der Handlung steht. Von den beiden Frauen hat mir Vianne besser gefallen, weil sie stark, selbstbewusst und mutig ihr Leben bestritten hat, welches nicht immer einfach war. Bei Marlene hatte ich so manches Mal das Gefühl, dass sie nicht weiß, was sie will und dieses Hin und Her hat ihr bisweilen meine Sympathien verspielt. Ich hätte sie gerne gerüttelt und geschüttelt, damit sie sich entscheidet, wohin ihr weiterer Weg gehen soll.

Caroline Bernard hat einen wunderbaren Schreibstil, der mich sofort nach Paris entführt hat. Sie zeichnet ein Bild von einer Stadt, die man am liebsten sofort bereisen möchte, um das sehen zu können, was ihre Protagonistinnen vor Augen hatten. Man streift mit Marlene oder auch Vianne durch die Straßen und möchte gerne ein Glas Wein und ein Stück guten Käse mit Weintrauben essen, nur weil es gerade einer Szene im Buch entspringt. Lebendig und flüssig erzählt die Autorin zwei Geschichten in ihrem Roman, wobei mich die um Vianne mehr interessiert hat, weil sie wie ich bereits erwähnt habe, die Figur war, die mehr zu überzeugen wusste. Marlene blieb im Vergleich blass, wenngleich ihre Suche nach Vianne und auch die Frage nach ihrem eigenen Weg anfangs noch zu fesseln wusste.

Einmal angefangen zu lesen, fällt es so auch schwer das Buch wieder aus der Hand zu legen. Einzig das Ende hat mir nicht so gut gefallen, weil es mir ein wenig zu glatt gelaufen ist. Ja, das Schicksal geht vielleicht manchmal solche perfekten Wege, aber mir war es ein wenig zu weichgespült.

Fazit
"Rendezvous im Cafe de Flores" ist ein unterhaltsames, fesselndes Buch mit zwei Erzählsträngen, die den Leser nach Paris mitnehmen. Mir hat es sehr gut gefallen, wenngleich das Ende ein wenig zu Hollywood-gleich ausgefallen ist. Ich vergebe gerne 4 von 5 möglichen Sternen.