Rezension

Revival

Revival - Stephen King

Revival
von Stephen King

Bewertet mit 4 Sternen

Glaube. Unheil. Abkehr. Sucht. Wissbegier. Besessneheit. Tod. Jenseits.

*Klappentext*
Über den kleinen Jamie liegt sich ein Schatten, den er sein Leben lang nicht loswerden soll.Er wird immer mehr in die dämonischesn Vesuche eines vom Glauben abgefallenen Predigers verstrickt. Und dann steht das finale Experiment an.

*Inhalt*
Der kleine Jamie spielt vor dem Haus mit seinen Plastiksoldaten, da schiebt sich ein dunkler Schatten über ihn, ein Schatten, den er sein Leben lang nicht loswerden wird. Er blickt auf und sieht Charles Jacobs über sich, den jungen Methodistenprediger, der in der neuenglischen Gemeinde gerade sein Amt antritt. Im Nu gewinnt der charismatische Jacobs die Herzen der gottesfürchtigen Einwohner. Den Kindern haben es vor allem die elektrischen Spielereien angetan, mit denen er Bibelgeschichten veranschaulicht. Das alles endet, als ihn ein entsetzlicher Unfall vom Glauben abfallen lässt und er eine letzte Predigt hält, die in einer rasenden Gottverfluchung gipfelt. Von der Gemeinde verstoßen, tingelt er fortan über die Jahrmärkte, wo er elektrische Experimente vorführt, die zunehmend spektakulärer werden. Und immer schrecklichere Folgen nach sich ziehen. Über die Jahre trifft Jamie, inzwischen drogenabhängiger Musiker, wiederholt auf Jacobs, der ihn jedes Mal tiefer in seine dämonische Welt zieht. Als Jamie sich dessen klar wird, gibt es kein Zurück mehr. Das finale Experiment steht bevor.

*Meine Meinung*
Dies ist wieder mal ein super spannender Roman von Stephen King. Besonders gut finde ich die Beschreibung der ersten Begegnung zwischen Jamie und Charlie Jacobs: 
"Ich ließ meine Männer vorwärts maschieren [...] als ein Schatten auf das Schlachtfeld fiel. Ich blickte auf und sah einen Mann vor mir stehen. Weil sich die Nachmittagssonne hinter ihm befand, war er eine von goldenem Licht umgebene Silhouette - eine menschliche Sonnenfinsternis. [...] Es war also einiges los, doch in diesem Augenblick schien alles zu verstummen." (Seite 16). 
Diese Darstellung blieb mir während des Lesens deutlich im Gedächtnis. Das "Licht" zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Buch. 
Der Leser begleitet Jamie fast 60 Jahre lang durch sein Leben. Die Spannung ist ein Wechsel zwischen kleineren Höhepunkten und längeren Phasen auf niedrigerem, dennoch stetig wachsendem Niveau. Auf den letzten 100 Seiten wird sie Spannung fast unerträglich und entläd sich dann blitzartig in einem großartigen Ende (ich liebe Wortspiele), mit einem bisschen Horror, den ich von Stephen King zwar gewohnt, aber in diesem Buch ein wenig vermisst habe.

Daher vergebe ich für dieses grandiose Buch 4 von 5 Punkte.