Rezension

[Rezension] Amelie Murmann, Sand der Zeit

Wanderer 1: Sand der Zeit - Amelie Murmann

Wanderer 1: Sand der Zeit
von Amelie Murmann

Meine Meinung

 

Allgemein

 

Die Grundidee alleine fand ich schon spannend. Zwar findet man die Idee sehr oft: Durchschnittliche Jugendliche findet den Weg in eine Zauberschule, beziehungsweise hat außergewöhnliche Fähigkeiten. Doch hier ist es noch ein wenig anders.

Zum einen wäre da der Fakt, dass die Protagonistin Emilia mit einem Gott den Kontakt aufnimmt. Sehr spannend! Götter gelten als unsterblich und beherrschen die Welt. Für alles gibt es einen Gott und die kleine normale, sterbliche Emilia hat Kontakt zu einem davon.

Es handelt sich hierbei um den Gott Kronos - Gott der Zeit - und er hat eine Bitte an Emilia. Sie soll ihre Entscheidung gut überlegen, ob sie das Stundenglas wieder zusammen setzt. Doch halt. Stundenglas? Zusammensetzen? Natürlich wird in dem Buch viel über dieses Thema geredet und wie stark es bewacht wird und welche Auswirkungen es haben wird, es wieder zusammen zu setzen. Doch irgendwie ist mir der große, alles entscheidende Punkt entgangen, welche Kräfte die Wanderer den durch das Stundenglas erhalten.

Natürlich kommt auch die Liebe nicht zu knapp. Zwischen Emilia und Max, dem stellvertretenden Schulsprecher, entwickelt sich etwas. Sehr zügig schreitet alles voran, doch es ist nicht so, als ob die beiden sofort übereinander herfallen. In dem Sinne war es genau perfekt für mich.

Auch eine zweite Liebesgeschichte darf nicht fehlen, welche mich auch amüsiert hat. Zwischen Emilias durchgeknallter Zimmernachbarin und einem alten Schulfreund von ihr.

Allgemein bietet dieses Buch alles von Spannung bis hin zum Spaß. Und man hat vom Alltag und vom Ungewöhnlichen ausgeglichen viel.

Charaktere

 

Die vier Hauptcharaktere, welche ich hier erwähnen möchte sind: Emilia, Maximilian, Kit und Flo.

Zuerst ist da Emilia. Sie ist die Hauptfigur im Buch und ein ganz normales Mädchen. Sie wünscht sich über alles auf die Eliteschule "Palaestra Viatorum" zu gehen, doch ihre Kunstnote verbietet es ihr. Doch durch Zufall lernt sie Max kennen und mit ihm erlebt sie ein Abenteuer nach dem anderen. Sie entdeckt Fähigkeiten an sich und eine Welt, von der sie nie zu träumen gewagt hatte. Emilia ist ein keckes Mädchen, welches immer eine Antwort parat hat. Ihr kann man kaum den Mund verbieten und oft spricht sie, wenn sie lieber still sein sollte. So fand ich ihr Auftreten gegenüber dem Gott Kronos sehr komisch. Für sie scheint ein Gott nicht mehr wert zu sein, als ein normaler Mensch und sie erweist kein Stück Respekt. Das kam mir sehr unrealistisch vor. Alles in allem ist sie mir aber sehr sympathisch und brachte ich des Öfteren zum schmunzeln.

Max(imilian) ist ein sehr begabter Wanderer. Seit er denken kann ist er an der Mission dran das Stundenglas zusammen zu setzen. Und dann kam Emilia. Er war nie auf Liebe aus - was ja auch das Klischee ist. Unerreichbar. Doch Emilia erreicht sein Innerstes und es war schön zu lesen, wie jeder diesen einen Menschen hat, der in einem etwas bewegt. Ansonsten ist er sehr zielstrebig und ist in den Meisten Fällen bereit zu reden und zu verzeihen.

Elodie Elaine Kittenheim - auch genannt Kit - reißt dir den Kopf ab, wenn du sie so nennst. Sie ist ein Freigeist, ein bunter Vogel. Solche Leute bringen immer viel Farbe in Büchern. Auch in diesem. Kaum kennt sie Emilia steht sie schon voll und ganz für diese ein. Auch sie hat ihre Schwachpunkte, doch versucht nach außen immer taff zu sein und sich nichts anmerken zu lassen.

Somit ist es witzig mit anzusehen, wie sie ihre Beziehung zu Flo(bär) entwickelt. Er bemüht sich wirklich sehr, obwohl ich am Anfang eher dachte, dass alles ein Abenteuer für ihn ist. Er kommt wie ein einfühlsamer und treuer Freund rüber.

Insgesamt finde ich alle Charaktere sehr herzlich. Um zuzugeben so ungefähr auch jeden anderen Charakter. Auch die Bösen wirkten nicht immer so schlecht, wie sie es vermutlich sein sollten - mit Ausnahme von Hora. Aber auseinander halten konnte ich die beiden Seiten noch! *grins*

 

Schreibstil & Sichtweise

 

Der Schreibstil war sehr erfrischend. Zwischen Spannung, Ernst und Spaß war alles dabei und man ist von einer Situation in die andere geschlittert.

Sichtweisen gibt es in diesem Buch zu genüge. Zum einen wird das Buch aus der Ich-Perspektive von Emilia geschrieben. Um die Story voran zu treiben gibt es da auch noch die Sichten von Kit, Max, Niccolo und Felicitas aus der dritten Person.

Da jedoch alle anderen außer Emilia in der dritten Person geschrieben wurde, war es teilweise schwer die Sichten heraus zu finden. Meistens kam ich erst nach einer bis eineinhalb Seiten zu der Erleuchtung, da die Namen selten erwähnt werden und man somit aus dem Inhalt schlussfolgern muss.

 

Cover & Titel 

 

Das Cover zeigt im Hintergrund eine heile Sanduhr, durch welche die Zeit rinnt. Im Vordergrund sind zwei Personen. Weiblich und männlich, in schwarz gestaltet. Das Cover hat mir ein wenig gespoilert muss ich sagen. Aber man weiß ja nie, wie das Buch ausgehen kann! Die Personen im Vordergrund stellen für mich die beiden Hüter Isajah und Deborah dar. Die Farben sehen aus wie das goldene Schimmern der Sandkörner. Alles sehr schön gestaltet !

Den Titel finde ich sehr passend. Das Buch handelt sich darum alles Sandkörner der Uhr zu finden und dieser Sand entscheidet über das Schicksal der Wanderer und natürlich über die Zeit.

 

Zitat

 

 

" Manchmal gibt es diese Nächte, in denen man das Gefühl hat, dass alles möglich ist, dass man alles erreichen kann und dass man diesen Ort, diesen Tag, diesen Moment niemals vergessen wird. "

- Position 1095 (22%)

 

Fazit

 

In dem Buch entwickelt sich eine wundervolle Idee, welche mit viel Spannung und Kreativität gespickt ist. Auch der Humor kommt hier nicht zu kurz und die Charaktere lernt man zu lieben.

Da aber nicht so heraus sticht, welche Fähigkeiten den Wanderern mit Vollendung der Sanduhr zukommen und die Perspektiven nicht immer sofort klar waren gibt es einen kleinen Punkt Abzug.