Rezension

Rezension: Andrea Schacht - Kyria & Reb 1: Bis ans Ende der Welt

Kyria & Reb - Bis ans Ende der Welt - Andrea Schacht

Kyria & Reb - Bis ans Ende der Welt
von Andrea Schacht

Ich muss zugeben, dass ich mit großen Erwartungen an dieses Buch herangegangen bin, da ich schon viel positives darüber gelesen habe. Leider konnten diese nicht wirklich erfüllt werden. Zwar ist das Buch an sich nicht schlecht, die Story ist interessant, nur wurde sie vielleicht nicht ganz so gut umgesetzt, wie ich mir das gewünscht hätte.
Mein erstes "Problem" ist Kyria. Anfangs ist sie absolut unsympathisch, zickig, verwöhnt und naiv - mich hat sie einfach nur genervt und bis zum Schluß bin ich nicht wirklich mit ihr warm geworden. Zwar wird die Geschichte aus Kyrias Ich-Perspektive erzählt, doch einen wirklichen Zugang zu ihr habe ich trotzdem nicht finden können. Glücklicherweise ändert sich ihr Charakter etwa ab der Mitte des Buches dann doch, denn Kyria lernt das "echte" Leben kennen, bei dem auch sie arbeiten muss, bei dem man nicht ständig überwacht wird und bei dem es richtiges Essen gibt.
Reb ist ein unverschämter Rebell, der wenig Manieren kennt und sich nichts gefallen lässt. Er hat so einiges in seiner Vergangenheit durchmachen müssen, was im Laufe der Geschichte offenbart wird. Die beiden können sich nicht wirklich riechen, sind immer wieder am zanken und Reb zieht Kyria gerne damit auf, dass sie eine "verwöhnte Elitezicke" ist (womit er absolut recht hat). Diese kleinen Streitereien zwischen den beiden fand ich stellenweise ganz witzig und sie haben die Geschichte schön aufgelockert.
Die anderen Charaktere bleiben leider recht blass, wie ich finde. Zwar sind fast alle recht sympathisch, aber ins Herz schließen kann man keinen wirklich, da sie alle einfach viel zu oberflächlich bleiben.
Was mich stellenweise gestört hat, war der Schreibstil der Autorin. Der ist zwar flüssig zu lesen und einfach geschrieben, allerdings kam er mir oft sehr abgehackt vor. Gerade bei Gesprächen wurden einfach nur die Sätze aneinandergereiht, so dass ich stellenweise sogar den Überblick verloren habe, wer denn jetzt gerade was sagt.
Der Spannungsbogen ist auch recht niedrig und bleibt es dann auch bis fast zum Ende, denn die meiste Zeit passiert nicht viel.
Gut gefallen hat mir die Grundidee allerdings schon. Gerade die Welt, in der Kyria lebt, in der alle ständig überwacht werden, in der Männer nur eine untergeordnete Rolle spielen und Frauen das Sagen haben. Zwar hätte da noch mehr von der Autorin erklärt werden können, wie ich finde, aber die Grundidee ist klasse. Auch, dass man nicht weiß, wer denn jetzt eigentlich auf Kyrias Seite steht und wer nicht, sorgt für Überraschungen und da sind noch einige Fragen offen geblieben.
Etwa ab der Mitte des Buches hat die Geschichte mich dann endlich auch packen können und durch das recht offene Ende möchte ich nun auch erfahren, wie es weitergeht mit Kyria und Reb.
Fazit:
Durch den oft etwas abgehackten Schreibstil (ganz besonders bei Gesprächen), die unsympathische Protagonistin und die anfangs vor sich hinplätschernde Story hatte ich erst so meine Schwierigkeiten mit diesem Buch. Ab der Mitte des Buches konnte die Autorin mich trotzdem fesseln, weswegen ich auch den zweiten Band der Reihe noch lesen möchte (und einfach hoffe, dass der besser ist, als Teil 1).
Ich vergebe 3 von 5 Punkten!