Rezension

Rezension: Carina Bartsch - Kirschroter Sommer

Kirschroter Sommer - Carina Bartsch

Kirschroter Sommer
von Carina Bartsch

"Kirschroter Sommer" ist eines dieser Bücher, die wohl beinahe jeder gelesen hat (zumindest hat man das Gefühl). Die meisten sind absolut begeistert. Leider ging es mir nicht so. Zwar ist die Geschichte wirklich gut geschrieben und lässt sich schnell und flüssig weglesen, doch für meinen Geschmack gab es ein paar Sachen, die einfach gestört haben. Zum ersten wäre da Emely. Einerseits mochte ich sie anfangs noch ganz gerne, da sie schlagfertig und witzig ist, doch irgendwann ging mir ihre Zickigkeit gegenüber Elyas gehörig auf die Nerven. Natürlich hat sie Gründe dafür, die ich hier nicht verraten möchte, doch ab und an fand ich das einfach übertrieben. Emely weiß oftmals selbst nicht, was sie fühlen möchte bzw. verwehrt sich häufig ihre Gefühle. Dadurch entsteht ein ewiges Hin und Her, welches wohl gut mit 100 Seiten weniger ausgekommen wäre... Auch gibt es Szenen in dem Buch, die ich gar nicht unbedingt wichtig für die Story fand. Die waren zwar da, aber für den Fortgang der Geschichte nicht nötig. Gestört hat mich das zwar nicht so sehr, aufgefallen ist es mir dann aber doch.
Elyas widerrum ist ein Protagonist, den ich nach kurzer Zeit wirklich gerne mochte. Auch er ist schlagfertig, kann ganz schön aufdringlich sein, wenn er etwas will und hat einfach eine einnehmende Art an sich. Das er sich Emelys ewige Zickereien so lange gefallen lässt, finde ich schon recht ungewöhnlich. Die anderen Charaktere sind jetzt nicht unbedingt besonders tiefgründig, aber größtenteils doch recht sympathisch.
Gut gefallen haben mir die vielen Schlagabtäusche zwischen Emely und Elyas schon, auch wenn Emely oftmals übertreibt. Ein gewisser Witz ist durchgängig vorhanden und so macht das Lesen dann auch Spaß. Der Schreibstil erleichtert das Lesen ebenfalls ungemein, auch wenn die Autorin gerne ein paar Schimpfworte hätte weglassen können, allerdings ist das in der heutigen Zeit wohl einfach die Umgangssprache. Ein bisschen vorhersehbar waren gewisse Ereignisse dann ebenfalls, nur leider scheint Emely da ein wenig blind durch ihr Leben zu laufen, denn sonst hätte sie doch wohl bestimmte Dinge mal merken müssen (ich möchte hier nicht spoilern).
Fazit:
Selten ist mir die Bewertung eines Buches so schwer gefallen. Einerseits habe ich das Buch fast verschlungen, weil es sehr gut geschrieben und verdammt witzig ist, andererseits ging mir Emely mit ihrem Gezicke gehörig auf die Nerven und die Story war sehr verhersehbar und langgezogen. Trotzdem möchte ich auch Teil 2 lesen, denn "Kirschroter Sommer" endet mit einem fiesen Cliffhanger und ich möchte zu gerne wissen, wie es mit Emely und Elyas weitergeht (hoffentlich mit etwas weniger Hin und Her). Ich denke, die goldene Mitte passt hier ganz gut, weswegen ich dem Buch 3 von 5 Punkten gebe!