Rezension

[Rezension] Cecelia Ahern - Das Jahr, in dem ich dich traf 3/5

Das Jahr, in dem ich dich traf
von Cecelia Ahern

Bewertet mit 2 Sternen

Meine Meinung
Allgemein

Da Cecelia Ahern zu meinen Lieblingsautoren gehört, musste ich natürlich sofort zu ihrem neusten Werk greifen. Doch war auch ich - wie so viele andere - nicht wirklich begeistert. Es fiel mir sehr schwer warm zu werden und der Einstieg war langwierig und oft verwirrend. So zum Beispiel verwirrte auch mich, dass die Protagonistin ihren Nachbarn Matt immer mit "Sie" bezeichnet hat.
Zuerst dachte ich, sie redet über seine Frau. Dann über Beide. Bis ich dann irgendwann zu der Möglichkeit eines lesbischen Pärchens gegriffen habe, doch irgendwann habe ich einsehen müssen: Sie meint ihren Nachbarn Matt.
Gegen Mitte des Buches wurde es nicht besser. Es werden immer ein paar wichtige Tage beschrieben und danach findet ein  Sprung von mehreren Wochen statt, damit die Autorin auch das Jahr in ein Buch bekommt. Doch oft werden die Tage sehr ausführlich beschrieben, obwohl nicht viel passiert und somit zieht sich der Mittelteil stark.
Gegen Ende gewinnt die Geschichte jedoch nochmal Fahrt und es folgen die Geschehnisse Schlag auf Schlag. Vieles passiert auf einmal und die Protagonistin blickt auf ihr Jahr zurück und merkt, wie dieses sie verändert hat.

Charaktere

Die Hauptperson in der Geschichte war Jasmine. Mit ihr wurde ich kaum warm, da sie selber auch einen distanzierten Charakter hat und ich nicht viel mit ihrem "Arbeitswahn" anfangen konnte. Sie lebt nur für ihren Job und so fällt der Einstieg in das Buch schwer, denn plötzlich hat sie gar nichts mehr zu tun, außer ihren Nachbarn zu beobachten. Denn während ihrer Arbeit hatte sie nie Zeit für etwas anderes. Im Laufe des Buches blüht sie immer mehr auf und sympathisch ist sie alle Male.
Zudem liebt Jasmine ihre Schwester. Neben ihrer Arbeit gibt es nichts wichtigeres für sie. Ihre Schwester war die Einzige, die mir so wirklich ans Herz gewachsen ist. Trotz ihrem Nachteil des Down-Syndroms lebt sie ihr Leben auf eigenen Beinen. Mit der Unterstützung von Jasmine scheint sie alles zu schaffen und wirkt wie ein ganz normales Mädchen und sehr oft auch reifer, als ihre Schwester.
Matt ist Jasmines Nachbar und auch bei ihm viel es mir schwer, sich in ihn reinzuversetzen. Er hat einen sehr provokanten Charakter und zeigt seine Gefühle kaum nach außen. Das einzige, was er gut kann ist trinken und in Folge dessen Dinge kaputt machen und austicken.

Schreibstil & Sichtweise

Gewohnt schreibt Cecelia Ahern in einem humorvollen und doch tiefgründigen Schreibstil. Jedoch schaffte sie es diesmal nicht so gut, mir die Protagonistin nahe zu bringen und das ganze Buch über war ich zu ihr eher distanziert.
Geschrieben wurde das Buch aus der Ich-Perspektive von Jasmine.

Cover & Titel 

Das Cover ist im typischen Ahern-Stil. Simpel und schlicht gehalten. Eine Frau die nachdenklich in die Zukunft blickt.
Der Titel ergibt sich mir noch nicht ganz. Natürlich war vor allem Matt in ihrem arbeitslosen Jahr oft an ihrer Seite, doch finde ich, dass Jasmines Veränderung großteils gar nicht von ihm ausgeht. Gegenseitig bieten sich die Beiden eine Stütze, jedoch nicht viel mehr.

Zitat
"Es ist besser, wenn wir uns bewegen, uns entwurzeln und neu anfangen, dann gedeihen wir auch wieder." - Seite 376

Fazit

Auch für Ahern Fans wohl eine schwierige Lektüre. Es ist stellenweise sehr langweilig und das Buch zieht sich stark. Für die Botschaft am Ende, die man von vorne rein sich erklären konnte, zu viel drumherum.
Andere Charaktere lockern das Buch jedoch des öfteren wieder auf und zwischendurch, vor allem gegen Ende, ließt man den alten Ahern Charme wieder heraus.