Rezension

Rezension "Die Fallstricke des Teufels"

Die Fallstricke des Teufels - Heike Stöhr

Die Fallstricke des Teufels
von Heike Stöhr

Im Pirna des Jahres 1541 geschehen auffallend viele rätselhafte Morde. Das ruft die Kaufmannstochter Sophia Weyner auf den Plan, die aufgrund ihrer Neugier auf eigene Faust die Rätsel lösen möchte. Mit dem Stadtschreiber Wolf Schumann hat sie aber einen gefährlichen Widersacher, der es auf ein mysteriöses Buch von ihr abgesehen hat...

 

Beim Lesen von „Die Fallstricke des Teufels“ musste ich mir wirklich mehrfach verwundert die Augen reiben. Mit einer Leichtigkeit verwebt Heike Stöhr Elemente des historischen Romans, des Krimis und der Liebesgeschichte zu einem rundum gelungenen Buch, als wäre das eine Aufgabe, die man mal eben nebenbei erledigt. Dabei sollte einem auch bewusst werden, dass dies der Debütroman von Heike Stöhr ist. Hier wird die Messlatte schon recht hoch gelegt. Wer Bücher von Wolf Serno, Ken Follett, oder Ricarda Jordan gelesen hat, wird hier zwar bekannte Elemente, wie etwa Kirchenbau, Folter oder medizinische Aspekte wiederfinden, dennoch bin ich der Ansicht, dass Heike Stöhr hier etwas Eigenes geschaffen hat.

Dabei wird in diesem Buch allerdings auch nicht vor Schilderungen sexueller Vergewaltigung haltgemacht. Es ist mir ein Bedürfnis, in meiner Rezension diese schwierige Thematik anzusprechen, die definitiv in keiner Form zu verherrlichen ist. Dennoch passt für mich diese Art der Grausamkeit und Unterdrückung zum durch und durch ekelerregenden Charakter des Antagonisten Wolf Schumann, so dass mir eine solche Darstellung zwar mutig, aber dennoch stimmig erscheint.

Überhaupt werden Charaktere hier zwar manchmal – vor allem bei Wolf Schumann – nervenaufreibend, aber dennoch sehr lebensnah beschrieben. Man kann die Welt des Pirna im Übergang vom Mittelalter in die Frühe Neuzeit wunderbar nachempfinden.

 

So konnte mich „Die Fallstricke des Teufels“ vollkommen überzeugen, nicht nur, weil das Mittelalter bei historischen Romanen meine liebste Zeit ist und ich dafür ohnehin sehr empfänglich bin. Der Genremix des Buches macht nicht nur Spaß und ist spannend zu lesen, er erscheint immer ausgewogen, wird nie langweilig und bringt zudem noch etwas Frisches in diese Thematik. Volle Punktzahl und Kaufempfehlung!