Rezension

Rezension zu "Asche und Phönix"

Asche und Phönix - Kai Meyer

Asche und Phönix
von Kai Meyer

Bewertet mit 3.5 Sternen

Kurzbeschreibung:
Er ist Hollywoods größter Jungstar, das Gesicht des Magiers Phoenix aus den »Glamour«-Filmen. Sie ist eine »Unsichtbare«, nirgends zu Hause, getrieben von der Angst, wie alle anderen zu sein. Doch dann erwischt Parker Ash in seiner Londoner Hotelsuite, wo sie gerade sein Bargeld klaut. Parker kann sein Leben im Fokus der Medien nicht mehr ertragen. Und nutzt die Chance, mit Ash vor den Fans und Paparazzi zu fliehen. Dabei scheint er geradezu körperlich abhängig von Ruhm und Aufmerksamkeit. Ihre gemeinsame Flucht führt sie durch Frankreich an die Côte d’Azur – auf den Spuren eines teuflischen Paktes, verfolgt von einer dämonischen Macht, die sie gnadenlos jagt.

Rezension und eigene Meinung:

Hier sieht man, wie schon ein bekanntes Sprichwort heißt: Gegensätze ziehen sich an.
Er, ein gut aussehender, erfolgreicher Jungschauspieler, der von seinen Fans vergöttert wird -
Ash dagegen ist unscheinbar, unzugänglich und musste schon früh lernen ein entbehrungsreiches und unruhiges Leben zu führen.

Die Geschichte ist aus drei unterschiedlichen Perspektiven geschrieben: aus der von Parker und Ash, sowie aus der Blickwinkel von Libatique, dem Bösewicht der Geschichte.
Die unterschiedlichen Betrachtungsweisen helfen dem Leser sich besser in die Geschichte hineinzuversetzen.
Der flüssigen Schreibstil lässt die Seiten nur so dahin fliegen und den Leser jegliches Gefühl für Zeit und Raum vergessen.
Leider wird die Umgebung sehr vernachlässigt - die lebendigen Orte und Landschaften, die man sonst von Herrn Meyer gewohnt ist, bleiben leblos und kalt.
Zeitweise hatte ich das Gefühl das diese nicht mit in die Handlung einbezogen wurden und nur einige wenige Kulissen konnte ich mir tatsächlich bildlich vorstellen.
Von einigen Charakteren war ich teilweise sehr enttäuscht, da sie mir zu lieblos, unvollständig und nur „angerissen“ erschienen. Sie wirkten auf mich wie leere Gefäße ohne Seele, die kurz ihren Part in der Geschichte spielen und die man dann vergisst.
Kurz gesagt: Ich konnte zu den Charakteren keinen Zugang finden.
Die Idee hinter der Geschichte ist keine Neue, allerdings wurde sie hier ganz anders umgesetzt und das finde ich wirklich gut.
Es gibt Szenen, die so spannend sind, dass einem die Luft wegbleibt – allerdings auch solche, die man als sehr brutal und eklig beschreiben kann.
Die dämonischen Geschichte wirft bei manch einem die Frage auf, für welches Alter „Asche und Phönix“ gedacht ist. Da sich der Horroranteil allerdings im Rahmen hält und nicht zu detailverliebt beschrieben wird, finde ich, dass es auch ein gutes Jugendbuch ist.

Fazit:
Kai Meyer nimmt den Leser mit auf eine rasante Reise, die mir einfach nur viel zu schnell endet.
Viele Dinge wurden einfach nur angerissen und meiner Meinung nach viel zu schnell abgehandelt. Am Ende des Buches standen für mich noch mehrere Fragen im Raum und ich fragte mich ernsthaft, ob es sich hier vielleicht gar nicht um einen Einzelband, sondern um eine Dilogie oder Trilogie handelt, da so viele Fragen unbeantwortet bleiben( wünschenswert wäre es ja ).
Wer bereits Bücher von Kai Meyer kennt, wird schnell merken, dass dies nicht sein bestes Meisterstück ist.
Trotzdem handelt es sich hier um eine mitreißende Geschichte, ein gelungener Mix aus Realität und Fantasy, gewürzt mit einer Prise Horror.

3 ½ *** von 5 Sternen.