Rezension

Rezension zu "Delirium"

Amor-Trilogie 01. Delirium - Lauren Oliver

Amor-Trilogie 01. Delirium
von Lauren Oliver

Rezension

Ich habe Delirium (wie auch schon Divergent) auf Englisch gelesen und war von vorne herein sehr zwiegespalten. Ich hatte gehört, dass es Divergent ähnlich sein soll und da ich (wie ihr inzwischen bestimmt schon wisst!) die Divergent-Trilogie liebe, konnte ich erstmal nicht glauben, dass die Delirium-Reihe da rankommen kann! Und vorne weg: meiner Meinung nach kann sie das auch nicht.

Aber eins nach dem anderen:

Das Buch ist aus der Sicht der Protagonistin, Lena, geschrieben. Sie ist 17 Jahre alt und lebt bei ihrer Tante und ihrer Cousine, denn sind gestorben als sie klein war. In der Welt, die Lauren Oliver in dieser Trilogie kreiert hat, ist die Liebe eine anerkannte hoch ansteckende Krankheit. Die Bevölkerung hat Angst vor der „Amor Deliria Nervosa“, denn sie zerstört einen, dies wird sogar in ihrer eigenen „Bibel“ geschrieben. Man solle schließlich aus der Vergangenheit (den „dunklen Zeiten“ lernen), daher wird man mit 18 Jahren vorsorglich durch einen kleinen Eingriff für immer geheilt.  Wenn man schließlich geheilt ist, bekommt man einen Partner zugewiesen, den man dann heiratet und mit dem man eine Familie gründet. Es ist strengstens verboten in der Öffentlichkeit Zärtlichkeiten auszutauschen, sogar Liebeslieder, Romane und Parties sind verboten, Mädchen und Jungen getrennt und alles wird strengstens überwacht. Auch Lenas große Schwester wurde geheilt und wohnt nun mit ihrem getesteten Mann zusammen. Doch es gibt auch Probleme mit dieser Heilung: Nicht alle haben Hoffnung auf Heilung, es treten Nebenwirkungen (psychische Störungen) auf, Todesfälle sind zu bekunden und manchmal können die Menschen nicht aufhören zu lieben. Diejenigen, die nicht geheilt wurden oder immun sind und über die Grenze fliehen konnten, leben in der Wildnis (hinter den Mauern) und werden Invalid genannt. Sie sind verhasste Ausgestoßene, die (laut Medien und Regierung und auch der Mehrheit der Bevölkerung) bekämpft werden müssen.

Lena ist eine unscheinbare, brave und von diesen Werten und Normen überzeugte Schülerin. Ihre beste Freundin Hana hingegen ist flippig und nicht sehr angetan von den Werten. Als sie Lena andeutet wie wenig sie doch eigentlich von dieser Überzeugung hält und auch noch der Tag ihrer Evaluierung (eine Art Test, der auch über den zukünftigen Partner entscheidet) durch einen Vorfall mit den Invaliden gestört wird, fängt sie an über diese selbstverständliche Auffassung von Liebe nachzudenken.

Dann lernt sie Alex kennen und so sehr sie sich auch dagegen wehrt: dieses komische Gefühl in ihrem Bauch will nicht aufhören. Was ist das? Wo führt das hin und wird es aufhören, wenn sie geheilt wird?

 

Mir hat das erste Buch der Trilogie sehr gut gefallen! Die „absurde“ Idee, dass die Liebe eine Krankheit ist und die ganze dystopische Stimmung waren aufregend und gut umgesetzt. Der Schreibstil hat mir gut gefallen, auch wenn Lena als Protagonistin noch nicht allzu überzeugend war: zu naiv, zu ahnungslos, zu schwach, zu nachdenklich. Hana hingegen hat mir sehr gefallen und auch die lockere Art von Alex. Delirium hat einige sehr gute Stellen und Wendungen zu bieten: ein spannendes Buch, das (wie sollte es auch anders sein?) mit einem Cliffhanger endet, der es in sich hat!

 

Insgesamt bekommt Delirium von mir gutgemeinte 4/5 Punkten!

 

P.S. Das Cover der deutschen Ausgabe gefällt mir übrigens überhaupt nicht, das der englischen Version ist viel schöner, findet ihr nicht auch?