Roadtrip mit Alligator
Bewertet mit 4 Sternen
USA in den 30er Jahren: Elsie und Homer leben in einen tristen Städtchen namens Coalwood. Der Name ist Programm, Homer arbeitet dort als Bergwerksarbeiter. Zur Hochzeit haben sie einen Alligator geschenkt bekommen: Albert. Das Thema hat Brisanz, denn der Schenkende war ein Verehrer Elsies, dem sie immer noch nachzutrauern scheint. Homer ist zwar sehr gutmütig, aber eines Tages fordert er: Albert oder ich! Nach einiger Bedenkzeit entscheidet Elsie sich zwar für ihre Ehe, aber sie fordert, dass sie Albert nach Hause bringen, nach Florida. Homer stimmt zu und so beginnt eine abenteuerliche Reise quer durch die USA.
Albert ist ein wirklich liebenswerter Alligator: er lässt sich gerne kraulen, kann lächeln und lustige Geräusche machen. Außerdem läuft er brav an der Leine. Homer ist zwar gutmütig, aber auch ein wenig schicksalsergeben. Elsie ist jung und wild und möchte die Welt sehen. Das ist also die Crew für diesen kleinen Roadtrip. Doch halt, in letzter Sekunde schließt sich noch ein Hahn an.
Der Autor mischt reale Erlebnisse seiner Eltern mit einer gehörigen Portion Fiktion. Mir hat Elsie gut gefallen, die so einen starken Freiheitsdrang hat und sich nicht mit einem Leben als Bergwerksarbeitergattin in Coalwood abfinden will. Sie ist eine moderne Frau, zu modern für ihre Zeit.
Dieses Buch ist wirklich lustig und locker leicht zu lesen. Ich musste oft laut lachen. Vor allem die auftretenden Nebenfiguren sind oft herrlich skurril- das hat mir besonders gut gefallen. In jedem Kapitel erleben Elsie, Homer und Albert ein neues Abenteuer. Und eines ist aufregender als das andere!
Manchmal wurden mir die Ereignisse ein wenig zu haarsträubend und slapstickhaft. Auch die Rahmenhandlung (die Eltern erzählen ihrem Sohn die Ereignisse von damals) kam mir oft etwas gestellt vor. Aber die lustigen Szenen machen das wieder wett. Ich würde Albert auch sehr gerne mal am Bauch kraulen! 4 Sterne für diese lustig-leichte Sommerlektüre.