Rezension

Roman, bei dem man eine gewisse Affinität zum Französischen benötigt.

Das Schloss in der Normandie, 6 Audio-CDs
von Ulrich Wickert

Bewertet mit 3 Sternen

Roman, bei dem man eine gewisse Affinität zum Französischen benötigt.

Inhalt (gemäß Verlagshomepage):
Korruption bis in höchste politische Kreise gibt es nicht nur in Afrika, das weiß der Richter aus Paris sehr gut. Doch im Fall des Staatspräsidenten aus Äquatorialguinea geht es offenbar nicht nur um Schmiergelder, französische Luxusimmobilien und teure Autos, sondern auch um Prostitution und Mädchenhandel. Jacques Ricous Klage gegen den Machthaber hat jedoch ungeahnte Folgen: Der französische Präsident entlässt einen Minister, seine Chefin entzieht ihm ihr Vertrauen, und seine Gegenspieler wollen ihn ein für alle Mal ausschalten. Sie planen eine Intrige, die, sollte sie gelingen, den Richter in seinem Amt für immer kaltstellen würde. Der Schlüssel der Affäre liegt in einem Schloss in der Normandie. Aber das findet erst Jacques Freundin, die kritische Journalistin Margaux heraus.

Meine Meinung:
Ich muss gestehen, dass der Name „Ulrich Wickert“ meine Neugierde geweckt  und mich zum Kauf bewogen hat; aber insgesamt muss ich im Nachhinein sagen, dass es sich nicht rentiert hat.
Die Stimme von Ulrich Wickert als Sprechers konnte mich leider nicht überzeugen. Er hat zwar eine angenehme Tonlage, aber leider auch sehr gleichmäßig, um nicht sogar zu sagen „monoton“.
Der Roman bietet alles, was der Durchschnittsleser vermutlich gerne hören möchte: Macht und Korruption von hochgestellten Persönlichkeiten sowie sexuelle Ausschweifungen und Intrigen.
Er ist nicht wirklich schlecht, aber leider eben nur mittelmäßige Massenware. Deshalb: Kann man hören, aber man hat definitiv nichts verpasst, falls nicht.

Ich kenne die Reihe um Jacques Ricou bisher nicht; aber das macht nichts, weil es sich um eine abgeschlossene Story handelt, bei der man kein Vorwissen benötigt.

Naja gut, mir ist schon klar, dass es im Ermessen des Autors liegt, was er eigentlich erzählen möchte; aber für mein Empfinden wurde leider zu viel „außen rum“ erzählt und es geht viel zu wenig um die eigentliche Geschichte bzw. den eigentlichen Protagonisten.

Das Thema Frauenhandel wird aufgegriffen, aber meiner Meinung nach unrealistisch geschildert:
Junge Frauen, die in ihrer Leichtgläubigkeit in ihrer Heimat von einem Voodoo-Zauberer auf eine gewisse „Madame“ zum absoluten Gehorsam eingeschworen werden; jedoch auch nach Jahren ihrer Prostitution bleiben sie auf ihrem naiven Niveau stehen und zeigen keinerlei Weiterentwicklung oder dass sie gar das System hinterfragen würden, nach dem sie ein Leben lang ihre Schulden an Madame abbezahlen bzw. abarbeiten müssen.

Fazit: Gerade noch ein „gut“ - mehr von mir leider nicht.

PS: Das Bild auf dem Cover passt meiner Meinung nach überhaupt nicht zum Inhalt des Romans.