Rezension

Romantik, Föhr und die Frage, ob man sein Leben für einen Menschen ändern möchte

Sommerwind - Gabriella Engelmann

Sommerwind
von Gabriella Engelmann

Meine Meinung

Sie hat es wieder getan! Gabriella Engelmann entführt den Leser an die Nordsee und dieses Mal geht es auf die Insel Föhr.
Ich muss gestehen, dass ich gar nicht so genau wusste worum es eigentlich geht. Gabriella und Inselroman Föhr – das hat bei mir vollkommen gereicht und ich wusste, dass mich das Buch nicht enttäuschen wird.
Ich lese nur sehr wenige Frauenromane, weil die mir meistens einfach zu platt und zu künstlich sind. Hier kann man sich jedoch auf einen erfrischenden und trotzdem anspruchsvollen Schreibstil freuen.
Die Handlung ist gut durchdacht, wobei es für mich ein eher ruhiges Buch war. Es gibt keinen großen Spannungsbogen, keine großen Lacher. Romantik, Inselflair und Tiefgang, das macht “Sommerwind” aus. Die Kapitel sind recht kurz gehalten, wodurch man recht schnell durchkommt. Außerdem ist der Roman in 3 Teile unterteilt, zwischen denen jeweils einige Wochen übersprungen werden.
Die Autorin beschreibt Föhr so gut, dass man beim Lesen das Gefühl hat direkt vor Ort zu sein. Die verschiedenen kleinen Örtchen, den Strand, die Cafés und Läden – wer mal auf die Insel fahren sollte, der muss das alles abklappern. Und die kleine Landkarte (oder besser Inselkarte) kann man direkt für den Urlaub nutzen. Auf jeden Fall merkt man richtig, wie sehr sie die Insel liebt und wieviel Herzblut sie in das Buch gesteckt hat.
Felicitas ist bodenständig, sympathisch und Single. Ihr neuer Job bringt sie als Regieassistentin nach Föhr, wo sie Leevke kennenlernt. Sie steht total auf Esoterik und Übersinnliches. Es ist sehr schön mitzuerleben, wie sich zwischen den beiden eine Freundschaft entwickelt und genau diese braucht Felicitas. Ihr Chef kann nämlich sehr anstrengend sein, außerdem ist ihre Ex-beste-Freundin die Hauptdarstellerin des Films und dann lernt sie auch noch Frederick kennen. Am Anfang ist er etwas grummelig und sie weiß nicht woran sie bei ihm ist. Doch die beiden kommen sich schnell näher, allerdings fragt sich Felicitas, ob sie wirklich eine gemeinsame Chance haben. Sie wohnt schließlich in Hamburg und er mag keine Fernbeziehungen.
Eigentlich ist Felicitas glücklich mit ihrem Job, durch Frederick denkt sie aber immer häufiger darüber nach, ob sie nicht auch etwas anderes machen könnte. Manchmal reicht eben eine Kleinigkeit oder auch eine Person aus, um sein Leben in Frage zu stellen.

Fazit

Romantik, Föhr und die Frage, ob man sein Leben für einen Menschen ändern möchte. Gabriella Engelmann ist mal wieder ein toller Roman gelungen, der einen ans Herz geht und das Insel-Fernweh in einem weckt.