Rezension

Romantisch und poetisch

Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge - Ruth Hogan

Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge
von Ruth Hogan

Bewertet mit 4 Sternen

POETISCH und ROMANTISCH, etwas sentimal, durchaus auch lebensweise, dabei absolut unterhaltend ist der im Mai 2017 im List-Verlag veröffentlichte Debütroman "Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge" der britischen Autorin Ruth Hogan. Auf der letzten Seite schreibt sie selbst: "Es war eine mitreißende Geschichte über Liebe und Verlust, Leben und Tod, und vor allem Wiedergutmachung. Es war die Geschichte einer großen Leidenschaft, die 40 Jahre gehalten hatte und schließlich ihr Happy End fand." Es geht im Buch um Glück und Unglück, um Verlust und Verlieren. Es geht um den Verlust materieller Dinge, von scheinbar unnützem Kleinigkram - wie z.B. einem verlorenen Puzzle-Stein -, der für andere aber eine große Bedeutung haben kann. Es geht im Roman aber auch um das langsame Verlieren und schließlich dem Verlust nahestehender Menschen, die an Alzheimer leiden, die sich also auch selbst verlieren. Ruth Hogan, die nach schwerer Krankheit, diese ungewöhnliche Geschichte schrieb, versteht es, auch traurige Schicksale dem Leser erträglich zu vermitteln und keine Angst vor dem Tod zu haben. Ihr Roman ist eine sentimentale, tragische, zugleich fröhlich-lustige Geschichte, wechselhaft wie das Leben eben ist. Die Handlung läuft auf zwei Zeitebenen ab, bis die Vergangenheit am Ende die Gegenwart einholt, beide Erzählstränge zusammenfinden und zum glücklichen Ende führen. Hogan schildert liebenswerte Charaktere mit all ihren menschlichen Schwächen bis hin zur fröhlichen, sympathisch ehrlichen Sunshine mit ihrem "Daunendrom" (Down-Syndrom). Man spürt zugleich, dass die Autorin einiges an eigenem Erleben und Lebenserfahrung in ihrer Geschichte verarbeitet hat. Der Roman hat mir recht gut gefallen und ist durchaus LESENSWERT. Er erinnert mich an den im März im Blanvalet-Verlag veröffentlichten, ebenfalls recht netten Roman "Die wundersame Reise eines verlorenen Gegenstands" von Salvatore Basile.