Rezension

Romantische Adventsgeschichte

Winterblüte
von Corina Bomann

Bewertet mit 4 Sternen

"Winterblüte" handelt von Johanna Baabe, die aus gutem Hause kommt und gemäß des Wunsch ihrer Eltern verheiratet werden soll. Doch die beiden Heiratskandidaten sind ihr zuwider und der Mann, in den sie verliebt ist, ist durch eine Familienfehde kein akzeptierter Bewerber. Doch Johannas Leben wendet sich dramatisch, als ihr Bruder Christian eine junge Frau am Ufer findet. Die namenlose Frau kann sich an nichts mehr erinnern und sie hat nur einen Zweig dabei, an dessen Brauch sie sich jedoch erinnern kann. Am vierten Dezember werden Zweige abgeschnitten und wenn diese bis Weihnachten blühen wird sich ein Wunsch erfüllen. Was aber wünscht sich die angespülte Frau und kann diese Tradition auch bei Johanna klappen?

Der Einstieg in die Geschichte gelang mir eigentlich gut. Es werden sehr sympathische Hauptfiguren geboten, neben Johanna und der angespülten Frau auch der Bruder Christian. Vor allem die Geschwisterbeziehung hat mich gleich von Anfang an überzeugen können, da man das Vertrauen ineinander in jeder Seite spüren konnte. Auch die Eltern sind eigentlich nette Menschen, jedoch stark auf ihr Ansehen aus, so dass sich eben ein schwieriger Spagat für sie öffnet. Weiterhin ist stark gemacht, wie man sich durch die Sprache und das beschriebene Leben sofort am Anfang des 20. Jahrhunderts fühlt. Zudem fördern kurze Kapitel und eine sehr angenehme Sprache den Lesefluss.

Dennoch würde ich den ersten Teil als schwächeren bezeichnen. Man merkt doch deutlich, dass der Anfang vom Dezember nur zur Vorbereitung dient, dass die eigentliche Geschichte aber erst rund um Weihnachten ihren Höhepunkt findet. Das hat zur Folge, dass einige Handlungen angedeutet werden, aber die Ausführung dieser wird unterschlagen. So wirkt das Geschehen häufig etwas unrund.

Der eigentliche Handlungsverlauf ist sicher etwas klischeehaft angelegt, aber mit der ganzen Thematik des Brauchs rund um den Barbara-Zweig und der Tatsache, dass die Handlung in der besinnlichen Adventszeit spielt, dass wir auf das Fest der Liebe zugehen, wird das ganze romantisch stark ausgespielt. Die Handlungen sind wunderbar verwogen, es gibt eine ordentliche und glaubwürdige Portion an Drama und Intrigen und schließlich findet alles sein verdientes Ende.

Fazit: Der erste Teil offenbart kleinere erzähltechnische Schwächen. Offensichtlich, weil die Handlung zu schnell vorangetrieben wird. Aber es werden authentische Figuren, interessante Verstrickungen und viel Liebe geboten. Eben eine sehr empfehlenswerte Geschichte für die Adventszeit, die das Warten auf Weihnachten verkürzen kann! Und alleine das liebevoll gestaltete Cover ist es schon wert.