Rezension

Romantische Kulisse, romantische Geschichte

Von der Nacht verzaubert - Amy Plum

Von der Nacht verzaubert
von Amy Plum

Kates Eltern sind verstorben und als Folge muss sie ihre alte Heimat verlassen, um nach Paris zu ziehen, denn dort leben ihre Großeltern. Doch das macht ihr nichts aus, irgendwann bricht sie den Kontakt vollkommen ab, weil sie einfach nicht mehr schauspielern möchte. Stattdessen besucht sie Museen, vergräbt sich in ihre Bücher, bis sie von ihrer Schwester rausgejagt wird, dass sie endlich mal unter die Leute soll, um Freunde zu finden. Und in einem Café trifft sie dann Vincent, einen absoluten Traummann.

Kate trauert um ihre Eltern und hat das Gefühl, dass sich das Leben ohne sie nicht lohnt. Auch Paris hilft ihr da nicht weiter, sie zieht sich in ihre eigene Welt zurück. Das ist eine Reaktion, die ich gut verstehen kann, in dieser Situation würde ich vermutlich ähnlich handeln - nur dass mir dabei nicht ein solcher Traumtyp begegnen würde.
Allgemein sind Kates Reaktionen sehr logisch, sie verliebt sich in Vincent, doch als sie von seinem wahren Wesen erfährt, ist sie so geschockt, dass sie sich absondert. Nur gegen Ende wird sie mir etwas zu sehr ein "Superweib", doch davon möchte ich nicht allzuviel verraten.

Vincents Charakter lernt man nur über Kate kennen und weiß daher nicht allzu viel über ihn. Seine Gefühle drückt er zwar recht deutlich aus, so dass sie immer rüberkommen, und er erzählt Kate auch von seiner Vergangenheit, doch es fehlt mir etwas. Zum Beispiel seine Beweggründe, sich ausgerechnet in Kate zu verlieben, nach dieser langen Zeit. Manchmal ist er einfach zu perfekt in seiner Art, seinem Wesen, in allem. Ich bin nicht so der Fan von zu perfekten Protagonisten.

Die anderen Revenants sind jeder auf seine persönliche Art und Weise sympathisch und sehr einzigartig. Ich habe sie eigentlich alle ins Herz geschlossen. Jules' Wandlung fand ich zwar zu extrem, aber das ändert nichts an meiner Sympathie für ihn.

Ich finde, das mit den Revenants ist in diesem Band noch etwas schwammig, es ist ein bisschen zu sehr das Zufallprinzip, denn es gibt sicher viele Menschen, die dafür geeignet wären. Auch JB's Fähigkeit, werdende Revenants aufzuführen, fand ich etwas an den Haaren herbeigezogen. Doch der Rest der Geschichte hat mich begeistert. Gerade die Numa als Gegner hätten für mich persönlich sogar noch mehr einbezogen werden können, denn das hätte dem Roman noch mehr Pfeffer gegeben. Aber auch Charles' persönliches Schicksal ging in dem Liebesdrama zwischen Kate und Vincent etwas unter. Schade.

Trotzdem hat mich diese Geschichte vor dieser traumhaften Kulisse Paris verzaubert. Und ich habe das Buch in einer Situation zu lesen begonnen, in der ich nicht sicher war, ob ich mich überhaupt auf das Lesen konzentrieren kann - dennoch ist es Amy Plum gelungen, mich in den Bann zu ziehen und mit nach Paris zu nehmen, in den ewigen Kampf zwischen Revenants und Numa, in die romantische Beziehung zwischen Kate und Vincent.

Fazit

Amy Plum ist es gelungen, vor der absolut romantischsten Kulisse der Welt, nämlich Paris, eine ebenso romantische Geschichte zu erschaffen. Doch auch das Opfer der Revenants und ihr ständiger Krieg mit ihren Gegner passen gut hier rein und geben dem Roman mehr Spannung.