Rezension

Rührende Geschichte

Miss Gladys und ihr Astronaut
von David M. Barnett

Was sich wohl Thomas Mutter nur dabei gedacht hat, ihn diesen Namen zu geben? Diese Frage dürfte hier nebensächlich sein. Aber nomen est omen: Thomas wird Astronaut und soll als erster Mensch den Mars betreten.

Gut, das ist jetzt etwas vereinfacht. Denn eigentlich ist Thomas kein Astronaut sondern Wissenschaftler und er war auch nicht auserkoren, die Marsmission zu begleiten. Ein (un)glücklicher Zufall hat ihn in die Situation gebracht. Und nun schwebt Major Tom mutterseelenallein zu dem roten Planeten. Er genießt die Einsamkeit, bis ein weiterer Zufall ihn in Verbindung mit Gladys bringt, eine etwas senile alte Dame, die die gesetzliche Vertretung für ihre minderjährigen Enkel innehat...

Gladys und ihre Enkel scheinen in der Vergangenheit nicht auf der Sonnenseite des Lebens gestanden zu haben und die Pechsträhne scheint nicht abreißen zu wollen. Klar, die Geschichte ist reine Fiktion, aber es ist ein Vergnügen anzusehen, wie Major Tom aus den Weiten des Weltalls Einfluss auf diese Familie nehmen konnte. Und ganz nebenbei wächst auch er über seine Grenzen hinaus.

Das Buch weist die richtige Mischung aus Ersthaftigkeit und rührender Geschichte auf. Darüber hinaus ist es witzig und auch ein wenig lehrreich. Eine absolut kurzweilige Lektüre, sodass ich mich der positiven Kritik nur anschließen kann.