Rezension

Ruhiger Krimi mit interessanten Ermittlern

Spreewaldtod - Christiane Dieckerhoff

Spreewaldtod
von Christiane Dieckerhoff

Bewertet mit 4 Sternen

Ein rumänischer Erntehelfer wird tot in einem Fließ gefunden. Die Polizei steht vor einem Rätsel. Gibt es einen ausländerfeindlichen Hintergrund? Klaudia Wagner übernimmt den Fall - und muss aufgrund eines personellen Engpasses ausgerechnet mit ihrem verhassten Kollegen Peter Demel zusammenarbeiten. Auch hier liegt Spannung in der Luft …

Das gut 330 starke Buch ist schnell und flüssig zu lesen, und Christiane Dieckerhoffs eingängiger Schreibstil zieht mich in Verbindung mit ihren anschaulichen Schilderungen schnell in das Geschehen hinein. Die Figuren sind anschaulich, die Geschichte realistisch, die Atmosphäre spürbar, doch was mir gerade zu Beginn des Buches missfällt, sind häufige Anspielungen auf Klaudias Zustand sowie ihre Gedanken und Reaktionen, die sich auf ein Ereignis im Frühjahr beziehen - da ich den ersten Band dieser Reihe nicht kenne, kann ich hiermit wenig anfangen und lediglich das ein oder andere im Laufe der Zeit erahnen.

Dennoch stelle ich fest, das mich genau das, was mich zu Anfang gestört hat, mich mit fortschreitender Geschichte immer mehr fesselt. Zwar ist das Verbrechen schlüssig und wird in dieser Geschichte vollständig abgeschlossen, doch es ist insgesamt recht ruhig und unspektakulär und mutiert zur Nebensache, während mich die Persönlichkeiten und das Geschehen rund um die Protagonisten bei der Polizei mehr und mehr in ihren Bann ziehen. Christiane Dieckerhoff versteht es, Figuren zu zeichnen und sie greifbar darzustellen, sie dabei aber etwas undurchsichtig zu lassen, was sie in gewisser Weise interessant macht. Gekonnt webt sie diese Aspekte in die Aufklärung des Mordes mit ein, klärt vergangene Dinge, stellt zeitgleich jedoch neue Sachverhalte in den Raum, die sicher in einem weiteren Band wieder aufgegriffen werden. Ebenso bleiben einige, für dieses Verbrechen nicht relevante Ereignisse offen, die im Zusammenhang betrachtet Ausgangspunkt für einen weiteren Kriminalfall darstellen könnten.

Fazit:
Unterm Strich hat mir „Spreewaldtod“ gut gefallen und mich so gefesselt, dass ich das Buch in einem Tag zu Ende gelesen habe. Nicht ganz überzeugen konnte mich das Verbrechen, was das Geschehen rund um die Ermittler jedoch weitestgehend wieder wettgemacht hat. Doch ich empfehle, den Vorgängerband „Spreewaldgrab“ zuerst zu lesen.