Rezension

Rumo und die Wunder im Dunkeln

Rumo und Die Wunder im Dunkeln - Walter Moers

Rumo und Die Wunder im Dunkeln
von Walter Moers

Bewertet mit 3 Sternen

Seit langem habe ich kein Buch von Walter Moers mehr gelesen, aber Rumo stand noch bei mir im Schrank, also wurde mit meiner Erinnerung an »Die dreizehn einhalb Leben des Käpt’n Blaubär« und »Der Schrecksenmeister« dieses Buch angegangen.

Ehrlich gesagt, kam es mir weniger amüsant vor, als die anderen beiden Bücher, was eventuell aber auch daran gelegen haben könnte, dass mir irgendwie zu Beginn des Buches der rote Faden sehr fehlte. Vor allem die Zeit, in der Rumo noch auf der Zyklopeninsel ist, war für mich irgendwie einfach nur zäh. Deutlich spannender, interessanter etc. wurde es meines Erachtens nach, und vor allen Dingen erst, nachdem Rumo und Smeik auf den Eydeeten getroffen sind und Rumo dann in Wolperting ankommt. Was, so vermute ich, auch wirklich in vielen Punkten daran lag, dass die Geschichte dann langsam einen roten Faden erhielt, dem ich auch wirklich folgen konnte.

Letztendlich gibt es Dinge auch an diesem Buch, die Moers einfach richtig gut kann, denn die Bilder sind, wie in den anderen Büchern, die ich von ihm kenne, wieder eine geniale Untermalung der Geschichte und ergänzen sie einfach toll. Zudem ist das, was er erzählt auch alles wunderbar phantastisch und, wie ich zugeben muss, selbst die Teile der Geschichte, bei denen mir der rote Faden noch so richtig fehlte, die ich teilweise ein wenig zäh fand, hatten ihre Berechtigung, denn sie und manches Wissen aus ihnen, wurde später noch richtig wichtig.

Außerdem entwickelt Moers wieder so einige sehr interessante Charaktere und Orte. Vor allen Dingen auch Kolibril fand ich sehr interessant, als zweiten Eydeeten, den ich bisher aus dieser Welt kennenlernen konnte, wie auch viele der Wolpertinger, die in der Geschichte vorkommen, auch wenn mir Rumos große Liebe ein wenig zu mystisch vorkam. Ein bisschen zu viel Vorherbestimmung in gewissem Maß vielleicht einfach für mich. Hingegen war Smeiks Rolle, auch wenn ich ihn teilweise sehr langatmig fand, letztendlich eine, die ich so nicht unbedingt erwartet hätte.

In meinen Augen bisher eindeutig nicht das beste Buch, was ich von Moers gelesen habe, auch wenn mir natürlich noch einige fehlen. Ein Fehler war des Buch jedoch nicht, auch wenn es mir an vielen Stellen einfach viel zu lange dauerte, bis wirklich etwas passierte, der Humor nicht ganz so vorrangig war und vielleicht manches etwas zu tiefgehend erklärt wurde, zumindest zunächst, auch wenn es am Ende so genau richtig war. Ein halt sehr eigenes Buch, das man aber sicherlich mag, wenn man Moers Geschichten, die man schon kennt, mochte.