Rezension

Runder Abschluß der Trilogie, der aber leider nicht mit seinen Vorgängern mithalten kann

Der Preis der Ewigkeit - Aimée Carter

Der Preis der Ewigkeit
von Aimée Carter

Bewertet mit 4 Sternen

Vorab ein Hinweis: "Der Preis der Ewigkeit" von Aimée Carter ist der Abschlußband einer Trilogie, weshalb ich Spoiler nicht gänzlich ausschließen kann.

Kate, die seit neun Monaten von Kronos und Calliope gefangen gehalten wird und zu Beginn des Buches einen Sohn zur Welt bringt, befindet sich in einer Zwickmühle. Calliope entreißt ihr das Kind, doch Kronos verspricht ihr, ihren Sohn und auch die Menschheit zu beschützen bzw. in Frieden zu lassen, sofern sie bei ihm bleibt und die Ewigkeit mit ihm teilt. Doch Kate weiß, das diese Entscheidung den Untergang des Rats bedeutet, denn Kronos wird all jene vernichten, die Kate etwas bedeuten.
Sie versucht zwischen dem Titanen und ihrer Familie, dem Rat, zu vermitteln, macht sich auf die Suche nach Kronos Ehefrau Rhea, in der Hoffnung das diese gewillt ist, ihn zu stoppen, und versucht alles in ihrer Macht stehende zu tun, um einen Krieg zu verhindern. Leider erfolglos....

Zum Cover kann ich nicht sehr viel sagen, denn ich finde alle Cover der Reihe sehr stimmig und wunderschön. Einen Favoriten gibt es hier nicht. Würde ich in der Buchhandlung eines der Bücher sehen, wäre mein Interesse immer wieder geweckt.

Der letzte Teil der Trilogie um Kate und Henry knüpft direkt an seinen Vorgänger an und die Autorin verzichtet auf nervige Wiederholungen aus den vorherigen Bänden, was mir einerseits gut gefiel, andererseits, zumindest anfangs, für einige Verwirrungen meinerseits sorgte. Letzteres liegt wohl hauptsächlich daran, das bei mir zwischen dem Lesen der beiden Bände über 1 Jahr lag.
Nach einigen Kapiteln war ich jedoch wieder in der Geschichte drin und konnte gut ins Geschehen eintauchen.

Allerdings muss ich gestehen, das ich die Handlung an manchen Stellen als etwas mühsam und zäh empfand, das lag jedoch nicht an Aimée Carters packendem und angenehm lesbaren Schreibstil, sondern eher an der Tatsache, das sich Protagonistin Kate mehr oder weniger im Kreis dreht ohne etwas auszurichten oder bewirken zu können. Sie versucht irgendetwas möglich zu machen, um diesen vermaledeiten Krieg abzuwenden und ihre Familie zu beschützen, doch dieses Hin- und Hergespringe zwischen Olymp und Calliopes Palast, das sie dabei verursacht, war beinahe zermürbend.
An anderen Stellen ist die Handlung wiederum total spannend und actionreich, was mich ein klitzekleines bisschen über die Langatmigkeit hinwegsehen lässt.
Was mir hier deutlich zu kurz kam, war leider die Liebesgeschichte zwischen Henry und Kate. Beide würden sich für den jeweils anderen und den gemeinsamen Sohn zu opfern, aber es gibt nur wenige Momente der Zweisamkeit und wenn es sie dann doch gab, dann nur um über Kronos und den Krieg zu sprechen. Ach schade, wenigstens eine wirklich berührende, intime Szene zwischen den beiden hätte ich mir hier schon gewünscht.

In ihrer Persönlichkeit hat Kate einen positiven Wahnsinns-Sprung gemacht, vom eher zurückhaltenden Mädchen zu einer echten Kämpferin. Trotz ihres allgegenwärtigen Muts und Durchhaltevermögens, hat sie erst jetzt nach und nach begriffen, wie stark sie eigentlich ist. Sie kämpft wie eine Löwin um ihre Lieben zu schützen und muss dabei den ein oder anderen Verlust hinnehmen.

Einer meiner Lieblingscharaktere der gesamten Trilogie ist James. Bis zum Schluß bleibt er Kate's "Fels in der Brandung", außer Henry ist er der einzige "Mensch" auf den sie sich blind verlassen kann, denn er stand stets an ihrer Seite und sorgte nicht nur für Rat und Beistand, sondern auch für den ein oder anderen coolen Spruch, der mich zum Schmunzeln brachte.

Das Ende ist rund, die Geschichte abgeschlossen und ich bin relativ zufrieden, auch wenn ich finde, das der Abschlußband nur ansatzweise mit seinen Vorgängern mithalten konnte.

Sehr schade fand ich, das man bei "Der Preis der Ewigkeit" auf einen Überblick über die Charaktere, am Ende des Buches, verzichtet hat. In den Vorgänger-Bänden war diese Liste immer ungemein hilfreich um sich ins Gedächtnis zu rufen, welche/r Gott/Göttin hinter welchem Namen steckt.

Fazit:

Ein spannender, actionreicher und vor allem runder Abschluß der Trilogie, der aber leider auch ein paar schwache Momente hat und inhaltlich nicht wirklich mit seinen Vorgängern mithalten kann.