Rezension

rundum gelungener Trilogieabschluss

Legend 03 - Berstende Sterne - Marie Lu

Legend 03 - Berstende Sterne
von Marie Lu

Bewertet mit 5 Sternen

Hierbei handelt es sich um den dritten, abschließenden Band der Legend-Trilogie. Inhaltliche Spoiler in Bezug auf die Vorgängerbände sind daher möglich.

Nachdem Day und June öffentlich ihre Sympathien zum neuen Elektor der Republik bekundet haben, geht es nun daran, weitere Veränderungen im Land zu erzielen und den Konflikt mit den Kolonien zu beenden. Als dort aber eine Seuche ausbricht, droht die Situation zu eskalieren. Steht der Republik ein Krieg bevor? Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt...

Viel Neues kann man zu dem großen Trilogiefinale eigentlich gar nicht sagen, denn Marie Lu bleibt ihrem Stil treu:

Wer Band 1 und 2 kennt, muss natürlich wissen, wie es ausgeht.
Die Handlung setzt gut ein halbes Jahr nach den vorherigen Ereignissen an, baut aber direkt auf dem früheren Geschehen auf. Kurz erfährt man auch, was in der Zwischenzeit passiert ist. Die Story wird logisch weitergeführt und noch offene Fragen beantwortet.
Sehr spannend ist, dass es - nachdem es zuvor bereits die ersten Infos über die Entwicklung der restlichen Welt gab – nun noch weitere Eindrücke von dem Leben auf den anderen Kontinenten gibt.

Wer Band eins und zwei mochte, wird auch den dritten lieben.
Die Handlung ist wieder spannend und abwechselnd werden sowohl die Protagonisten als auch die Leser den unterschiedlichsten Emotionen ausgesetzt. Der flüssige, bildhafte Schreibstil bleibt erhalten, ebenso wie die zwei wechselnden Ich-Perspektiven von Day und June, die tiefe Einblicke in ihre Gefühlswelt offenbaren, die sie teilweise noch voreinander zu verbergen versuchen.

Wer die Vorgänger nicht kennt, sollte die Finger vom Abschlussband lassen.
Zu einen fehlt jegliches Grundlagenwissen über die Figuren und deren Beziehung zueinander, zum anderen verpasst man zwei packende Bücher. Es gibt zwar kleine Rückblicke in Form von Erinnerungen, diese dienen aber nur als Erinnerungsstütze und geben keinen Überblicke über die komplette Handlung.

Natürlich waren die Erwartungen an das Ende hoch. Werden June und Day endlich friedlich leben können oder bringt der Kampf um die Republik sie in immer neue Gefahren? Wird es ein kitschiges Happy End geben oder wird das Ende ähnlich schockieren, wie Anfang des Jahres das Bestimmung-Finale?
Selbstverständlich werde ich das Ende hier nicht verraten, aber Marie Lu hat meine Erwartungen noch übertroffen. Nicht nur, dass sie den Leser lange im Unklaren lässt, in welche Richtung es letztlich gehen könnte, ihr gelingt noch dazu ein absolut überraschender, glaubwürdiger und vor allem emotionsgeladener Abschluss – Taschentücher bereithalten!

Fazit:

Schwelender Sturm – das lang ersehnte Finale musste großen Erwartungen standhalten. Mich hat das Buch absolut überzeugt: die ohnehin sehr vielfältig gestalteten Charaktere entwickeln sich konstant weiter, die Handlung wird konsequent zu Ende geführt, wobei es einen angenehmen Wechsel zwischen actionreichen, dramatischen und gefühlvollen Passagen gibt, und Marie Lu gelingt es bis zum Schluss, den Leser mit unerwarteten Wendungen zu überraschen.

Day und June waren zwei tolle, sympathische Figuren, schade, dass ihre Abenteuer nun schon vorbei sind.