Rezension

Russisches Ballett, geniale Künstler, zwei Weltkriege

Die Schwester des Tänzers - Eva Stachniak

Die Schwester des Tänzers
von Eva Stachniak

Bewertet mit 4 Sternen

Historischer Roman, Persönlichkeitsstudie, fabelhafte Unterhaltung

Ein historischer Roman, der das Russland vor und nach dem Ersten und unmittelbar vor dem Zweiten Weltkrieg aus Sicht zweier Generationen einer Tänzerfamilie nachzeichnet: Unterwerfung des Körpers und eiserne Disziplin, Genie und Wahnsinn, Liebe und Verrat, klassisches und neues Ballett, Armut und Reichtum, starke Willen und schwache Momente.
Ein Roman über eine Frau - Bronia - und ihr Leben neben einem genialen Bruder, die ihren eigenen Weg mit und durch ihn im Tanz findet, damit selbst eine interessante Persönlichkeit ist. Ihr Leben als Tänzerin, Schicksalsschläge einer Frau die sie erlebt und zwei Weltkriege, in denen sie das was sie gerade "Zuhause" nennt immer wieder verlassen muss, zuallererst und immer wieder ihre Heimat Russland.
Eine detaillierte Erzählung mit runden Charakteren und vielen Bekannten: z.B. Olga aus Madame Picasso, der Maler Bakst, über den Marc Chagall in seiner Biografie spricht. Die Autorin übertrifft sich wieder selbst was Recherche und Fiktion betrifft, um ein interessantes, vielschichtiges, unterhaltsames Werk vorzulegen.