Saeculum - wie viele Jahrhunderte bleiben Flüche aktiv?
Bewertet mit 5 Sternen
Nach dem ich „Erebos“ von Ursula Poznanski verschlungen habe, habe ich nun endlich ein weiteres Werk von ihr gelesen. Gelesen ist gut gesagt – verschlungen trifft es auch hier besser. Denn mit „Erebos“ hatte sie die Latte hoch angelegt und mich wieder 100% überzeugt.
Saeculum ist eine LarpGruppe in die Bastian (strebsamer Medizinstudent) durch ein Mädchen mit hinein gezogen wird. Er soll gleich zu einem fünf Tage Live-Rollenspiel an einen unbekannten Ort mitfahren. Fünf Tage, die das Leben von allen und vor allen Dingen von Bastian verändern werden. Fünf Tage im tiefsten Wald, an einem angeblich verfluchten Ort, ohne Strom, ohne Handy – Leben wie im Mittelalter. Doch schon bald nach Ankunft stellt sich die Frage, gibt es wirklich einen Fluch? Was als scheinbar harmloses Spiel beginnt, wird bitterer Ernst. Doch mehr lest selbst.
Ursula Poznanski beschreibt ihre unterschiedlichsten Charaktere nach und nach, sodass ich sie mir alle gut vorstellen konnte, wie auch den Ort des Geschehens. Kein Wunder also, dass mir selbst ein kleiner Schauer über den Rücken lief, als sie auf die Gruft mit den vielen gefallenen Kriegern trafen. Gut gefallen, haben mir auch kleine Dinge die wieder aufgegriffen wurden. So wird auch das Verschwinden eines Medaillons am Ende noch mit aufgeklärt.
Die Wendung die die Geschichte nimmt ist nicht wirklich vorhersehbar gewesen, wenn ich auch immer wieder überlegt habe, was eigentlich dahinter stecken konnte. Aber die Autorin hat es geschickt geschafft mich von den Gedanken wieder abzubringen und mich somit auf den letzten 80 Seiten ziemlich zu überraschen. Im Nachhinein ergab vieles wieder einen Sinn.
Wer auch schon von anderen Büchern der Autorin gefesselt war, wird es sicherlich auch mit diesem wieder sein. Ich hatte ein perfektes Lesevergnügen und kann nur sagen, es wird sicherlich nicht das letzte Buch der Autorin gewesen sein.