Rezension

Sam Eastlands Pekkala Romane sind alle toll^^

Sibirisch Rot - Sam Eastland

Sibirisch Rot
von Sam Eastland

Bewertet mit 4 Sternen

Wieder begegnen wir hier Inspektor Pekkala in einem spannend Fall. Sam Eastland versucht dabei die Besessenheit Stalins, das legendäre Gold der Zarenfamilie aufzuspüren, um diesen Reichtum ins das Vermögen des Kommunistischen Russlands einzugliedern. 
In diesem Band der Reihe, erfährt man einmal mehr so Einiges was die Beziehung zwischen Pekkala und Zar Nicholas II. betrifft. Pekkala wird durch seine Erinnerung so einiges klar, was er zum damaligen Zeitpunkt nicht erkannt hat. Das sorgt auch dafür, das er viele Situationen die die Leserin bereits aus Band 1 kennt, neu  bewertet. Es gefällt mir, das Eastland die anderen Romane nicht ausblendet, sondern auch Bezüge zueinander herstellt, ohne die eigentliche Handlung aus den Augen zu verlieren. 
Ich gebe aber auch zu, das ich sowohl "Roter Zar" als auch "Der rote Schmetterling" im direkten Vergleich etwas besser fand. Vielleicht, weil ich an der Thematik des Zarengoldes und seinem Verbleib nicht ganz so interessiert war. Allerdings ist es trotzdem spannend zu lesen, wie Pekkala noch einmal in das gefürchtete Gulag geschickt wird, um einen Mordfall aufzuklären- natürlich vor allem zur Zufriedenheit Stalins und keinesfalls nur, um die Wahrheit ans Licht zu bringen. 
Eastland legt großen Wert darauf die Ambivalenz der Pekkala-Figur aufzuzeigen. Zu Mal man sich durchaus fragen kann, weshalb Pekkala Russland nicht doch verlässt. So wird auch klar, das der Inspektor hier vor allem das tut was er kann: ermitteln.
 
Die Situation im Lager wird einerseits recht realistisch geschildert, an manchen Stellen erscheint es mir etwas geschönt, was vielleicht dem Umstand geschuldet ist, das es auch in den Roman passen muss. Es geht hier nicht zwingen darum Grauen um des Grauen willens darzustellen. 
Gelungen fand ich dagegen Stalin und vorallem dessen Sekretär, der immer wieder unter den Launen des Diktators leidet und kleine Methoden entwickelt, um sich wenigstens ein ganz kleines bisschen dafür zu rächen. Das hat die Handlung hi und da doch tatsächlich amüsant aufgelockert, ohne das es ins lächerliche abgerutscht wäre. Kirow dagegen trat dieses Mal vor allem im Hintergrund auf. Ich habe ihn tatsächlich etwas vermisst, mir gefällt es, wenn der ehemalige Koch für Pekkala leckerste Speisen kocht und dann mit ihm gemeinsam auf Wahrheitssuche geht. 

Insgesamt hat es mir also trotzdem gefallen, auch wenn ich ein paar minimale Kritikpunkte gefunden habe. Diese sind aber tatsächlich eher eine Bauchentscheidung.