Rezension

Sam und Gabriel ...

Vielleicht für immer
von Susann Julieva

Eigene Meinung:
Letztes Jahr habe ich die bösen Jungs von Susann Julieva quasi verschlungen und ich mochte sie sehr gerne. Und natürlich stand ihr neues Buch auch auf meiner Leseliste und es gefiel mir sogar noch besser. Als kleines Schmankerl haben sogar altbekannte und liebgewonnene Personen aus Susann Julievas anderem Roman einen Auftritt.

Der Roman ist relativ ruhig und besticht durch eine konstante gefühlsbetonte Atmosphäre. Es mag zwar keine wilde Achterbahn sein, aber man lernt die Charaktere alle sehr gut kennen und fiebert mit jedem mit. "Vielleicht für immer" ist einfach so ein Buch, in dem man von Anfang an für die Protagonisten in die Bresche springen würde und sie einfach nur glücklich sehen möchte.
Zudem werden einige wichtige Themen wie z.B. Schwulenfeindlichkeit und familiäre Probleme angesprochen. Besonders das Thema der psychischen Krankheiten hat mich bewegt und ich war positiv erfreut wie realitätsnah diese beschrieben wurden und vor allem nie abwertend.

Susann Julievas Schreibstil ist prägnant und die Beschreibungen detailliert. Mein Kopfkino lief auf Hochtouren. Besonders interessant fand ich auch die Wahl der zwei Zeitebenen. Der Leser erfährt einmal etwas über die Jugend und das Kennenlernen von Sam und Gabe. Des Weiteren findet ein Handlungsstrang zehn Jahre später statt, als sich die beiden wiederbegegnen.

Die Charaktere sind herrlich normal. Sam ist ein stinknormaler Mann, der unter dem Radar fliegt, seine Probleme mit Menschen hat, tief drin aber ein riesengroßes Herz besitzt und absolut loyal ist. Ein Fels in der Brandung eben.
Und auch Gabriel ist fest auf dem Boden geblieben und das obwohl er ein Rockstar ist. Gabe ist zwar ein kleiner Rebell, aber er hat das Herz am rechten Fleck. Er schaut hinter die Fassade, schert sich nicht um Schubladendenken und ist ein Typ zum Pferdestehlen.
Beide Charaktere haben ihr Päckchen zu tragen und gerade diese Probleme, kleiner oder größer, machen sie so greifbar und real.
Auch die Nebencharaktere wurden mit Tiefe ausgestattet und besonders die lebensfrohe und schlagfertige Freundin Leni hat es mir angetan.

Sam und Gabriel sind so süß zusammen. Ich mochte die langsam entstehende Beziehung. Das fühlte sich einfach natürlich an und nie durchgeplottet. Sämtliche Beschreibungen sind so gefühlvoll, dass ich manchmal laut geseufzt habe.

"Was, schon vorbei?" Das dachte ich mir nur, als ich das Buch zufrieden zuklappte.

Fazit:
Ein Wohlfühlroman mit Tiefgang, der sowohl bewegt, als auch prickelt. Das Paar in diesem Liebesroman konnte mich die ganze Zeit über packen und begeistern.