Rezension

Same Proceder as every year

Stille Wasser - Donna Leon

Stille Wasser
von Donna Leon

Bewertet mit 3.5 Sternen

Man muss schon ein Hardcore Leon-Fan sein, um dieses Buch zu mögen. In gewohnt beschaulicher Art und Weise lässt Leon ihren Brunetti dieses Mal inoffiziell ermitteln.

Brunetti täuscht, um einen Untergebenen bei einem Verhör von Übergriffen abzuhalten, einen Schwächeanfall vor, der dazu führt, dass ihm eine verständige Ärztin eine Auszeit verschreibt. Diese nimmt er in der Villa eines der Verwandten seiner Frau, die auf einer kleinen Insel in der Lagune vor Venedig liegt. Der Verwalter der Villa erweist sich als ein Freund von Brunettis Vater, gemeinsam unternehmen die beiden ausgedehnte Rudertouren in der Lagune. Doch nach einem schweren Unwetter wird der Verwalter vermisst. Gemeinsam mit der Wasserpolizei macht sich Brunetti auf die Suche und findet tatsächlich das Boot und die Leiche des Mannes. Ein tragischer Unfall? oder doch vielleicht Selbstmord, denn in den letzten Gesprächen mit Brunetti deutete der Verwalter an, schuld am Tod seiner Frau zu sein. Eher inoffiziell begibt sich Brunetti auf Spurensuche im früheren Leben des Mannes und stößt auf einen lange zurück liegenden Unfall in einer Entsorgungsfirma.

Wie gesagt, ich lese seit gut 19 Jahren die Leon-Krimis, aus alter Gewohnheit sind die jährlichen Neuerscheinungen gesetzt. Doch zunehmend frage ich mich, warum. Die Handlung plätschert gediegen vor sich hin, bis Seite 120 wird Brunettis Aufenthalt in der Lagune beschrieben, bis dann so etwas wie leichte "Spannung" aufkommt. Doch auch die "Lösung" des Falles ist eher zufällig und vor allem unbefriedigend. Ich könnte mir vorstellen,. dass jemand, der diesen Teil der Reihe als erstes liest, die Finger davon lässt, aber getreue Leon-Fans werden auf solide Art bedient.