Rezension

Sara - Dieses komische Gefühl... das schafft auch nur King

Sara - Stephen King

Sara
von Stephen King

Bewertet mit 4 Sternen

Bestseller Autor Michael Noonan leidet nach dem plötzlichen Tod seiner Frau unter einer Schreibblockade. In der Hoffnung auf neue Ideen zieht er sich in sein Sommerhaus namens "Sara Lacht" zurück, doch dort angekommen geschehen merkwürdige Dinge, die ihn auf eine Spur führen, auf die er sich lieber nicht begeben hätte.

Ich finde es schwierig bei einem Buch Angst zu bekommen oder sich zu gruseln, doch Stephen King ist einer der wenigen Autoren, die einem ein ungutes Gefühl verschaffen können - dieser leichte Grusel der einen überziehen kann, wenn man in Ruhe in ein Buch vertieft ist. Normalerweise habe ich meine aktuelle Lektüre auf dem Nachtisch liegen, damit ich die Geschichte schön in meiner Nähe weiß, doch "Sara" musste im Wohnzimmer liegen. Unter Sofakissen gut versteckt... Ja ich fand diesen Roman von King richtig schön unheimlich und fesselnd.

Zwar wieder ein Autor mit einer Schreibblockade doch mit einem Handlungsrahmen, der mir sehr gefallen hat. Dem Autoren Mike begegnet die kleine zweiköpfige Familie Mattie und Kyra Devore, die ihm sehr ans Herz wächst. Ehe er sich versieht steckt er mitten in den Sorgerechtsschwierigkeiten von Mattie und unterstützt sie wo er kann.

An King habe ich schon immer die Charakterzeichnung bewundert. Seine Figuren sind niemals flach, sondern immer authentisch. Man findet sich schnell in die Handlung ein und kann eine Verbindung aufbauen, Sympathien oder Antipathien entwickeln. Ich finde es immer erstaunlich wie der Autor es schafft, dass ich Figuren, die nur auf dem Papier existieren regelrecht hassen lerne. Mich konnte dieser Roman sehr überzeugen, wobei er zum Ende hin -typisch King- auch verwirrende und abschweifende Passagen enthält.

Meiner Meinung nach lässt der Grusel und Kitzel zum Ende hin auch leider etwas nach, auch wenn die auflösenden Kapitel sehr gut beschrieben worden sind und mich zufrieden stimmen konnten. Hin und wieder ist mir King nämlich auch zu verwirrend. Das Kapitel, weswegen ich auch einen Stern abziehe, mit dem längeren Traum / Vision / Erfahrung? hat mich im Lesefluss leider sehr gedämpft und mein Interesse hat eine Weile gebraucht um wieder gefunden zu werden. Doch dafür lohnt das Ende sehr. Insgesamt ein sehr gutes Werk von King, welches ich nur empfehlen kann. Es hat mich gefesselt und mir ein komisches, ungutes Gefühl beschwert. Herrlich.

"Liegt Ihnen etwas an Ihrer Seele, Mr. Noonan? Gottes Schmetterling, in einem Kokon aus Fleisch gefangen, das bald stinken wird wie meines?"