Rezension

Satz mit X

Selection - Kiera Cass

Selection
von Kiera Cass

Bewertet mit 1.5 Sternen

Nur Eine kann ihn kriegen - Prinz Maxon, Thronfolger von Illéa. 35 blutjunge, bildhübsche Mädchen kämpfen um seine Gunst. Jeder Schritt wird durch Kameras überwacht, das ganze Land kann die Show live im Fernsehen verfolgen. Es winkt die Chance Königin zu werden, sich aus seiner gesellschaftlichen Kaste in ein neues Leben zu katapultieren. America Singer bekommt diese Chance, doch kann sie ihre große Liebe Aspen aufgeben?

 
Wie schreibt man ein schlechtes, wenn auch unterhaltsames 
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Buch?
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Trendthema muss her! Dystopie ( ✓ ) 

Wie sorgt man nun aber dafür, dass sich die Menschheit von einer Demokratie wieder in eine reine Monarchie verwandelt? Wir erfinden einen dritten Weltkrieg, nachdem er vorbei ist, passiert folgendes: 

Dieses Land mit unheimlich großem Nationalstolz namens "United States", beschließt vor lauter Reue über den Krieg, ihre gesamte Geschichte abzulegen und sich neu zu benennen. Mit dem "schmutzigen" Namen wollen sie nicht mehr in Verbindung gebracht werden. Ein neuer Name muss her, Neubeginn, alles vorher völlig vergessen (da erinnert sich auch bestimmt niemand mehr dran). Um jede Verwechslung auszuschließen, nimmt man statt einem englischen, einfach einen feschen französischen Namen, wie "Illéa" (Ikea lässt grüßen).
                               

Total bekloppte Namen ( ✓ )   

America, Aspen, Maxon, Ashley, Marlee, Celeste, Tuesday, Sosie... Lektion 2: Wie bildet man Nachnamen? America kann gut singen, ähm mir will nichts einfallen, ach doch: America Singer.
 

Liebesschwüre bis zum Umfallen ( ✓ ) 

Schon auf den ersten 15 Seiten wird der Leser mit wahrer Liebe konfrontiert. Einzig wahre Liebe ist es nur, wenn man versucht sich mit Liebesschwüren gegenseitig zu übertrumpfen. Wer zuerst vor lauter Kitsch tot vom Baumhaus fällt, hat leider verloren.
 

Der geht immer: Wettbewerb ( ✓ ) Bitchfight ( ✖ )

In "Die Tribute von Panem" war es der Kampf ums Überleben, hier ist es der Kampf um die Krone. Also hier hatte ich eindeutig mehr erwartet. Es gibt zwar jede Menge schicke Kleider, viel Aufgebrezel und öffentliche Präsentation, aber wo war der Bitchfight? 35 junge Mädels auf einem Haufen - Ring frei, sollte man eigentlich meinen. Bei "Germanys next Top Model" dauert es nur eine Woche bis der Spaß losgeht, bei "The Selection" gibt's leider nur kleine Schubser und zwei ruinierte Kleider. Enttäuschend.
 

The one and only: Die Dreiecksbeziehung ( ✓ )

Der mächtige, aber langweilige Prinz Maxon. Oder doch lieber der wahnsinnig gutaussehende, aber völlig arme Schlucker Aspen? America hat die Qual der Wahl und es ist so schwierig! 
 

Zum Fürchten: Die Rebellen  ( ✓ ), Fürchten: ( ✖ )

Was wäre eine Dystopie ohne den großen Aufstand? Völlig richtig, eine lahme Dystopie. Deshalb gibt es in Illéa sogar gleich zwei Sorten von Rebellen. Die ganz schlimmen und die etwas weniger schlimmen. Um es namenstechnisch wieder ganze einfach zu halten, gibt es die Nördlichen und die Südlichen. Egal welche Gruppe man nun nimmt, beide Arten von Rebellen sind nicht mehr als heiße Luft. Es gibt da diese "Angriffe" auf das Schloss, doch die hübschen Mädels werden schnellstens in Sicherheit gebracht, am besten in einen Schutzbunker, da kann gar nichts passieren (logisch, sie werden ja noch für die Fortsetzung gebraucht). 

Sehr interessant war eine Stelle, als America sich mehr Seiten über ihr verwüstetes Zimmer aufgeregt hat, als der Rebellenangriff lang war. Zum Fürchten? Eher weniger.
 
Fazit
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"The Selection" kann ich als Buch einfach nicht ernst nehmen. Es beginnt schon damit, dass ein 0815 TV-Konzept hergenommen und auf eine Dystopie übertragen wird. Zu Beginn noch, hält America wenig von der Show, will frei und unabhängig sein. An diesen Punkt hätte man ansetzen können! Nämlich Kritik an der Entwürdigung der Frauen üben und das gesamte Kastensystem in Frage stellen. 
Wie entwickelt sich die Sache? America findet es ganz großartig, ihr macht es mehr und mehr Spaß und der Prinz ist doch nicht so doof, wie er auf dem ersten Blick aussah. Dödöm. 

Kommentare

Liddy kommentierte am 27. Oktober 2014 um 21:21

herrlich :D