Rezension

Scarlet - Rotkäppchen und der böse Wolf treffen auf Aschenputtel

Die Luna-Chroniken 02: Wie Blut so rot - Marissa Meyer

Die Luna-Chroniken 02: Wie Blut so rot
von Marissa Meyer

Bewertet mit 5 Sternen

Nachdem ich den ersten Teil der Luna-Chroniken beendet hatte, der sich vor allem an Aschenputtel anlehnt, freute ich mich sehr auf „Wie Blut so rot“ mit Elementen aus Rotkäppchen. Ich hatte mir ein wenig Zeit gelassen, obwohl ich innerlich schon auf die Fortsetzung brannte, doch bekam ich schon von anderen Rezensionen mit, dass im zweiten Teil vor allem Scarlet eine Hauptrolle spielt. Das widerstrebte mir schon ein bisschen, da ich unbedingt mehr von Cinder lesen wollte, doch wie es sich letzten Endes gezeigt hat, kommt meiner Meinung nach Cinder, wie ich anfangs befürchtet hatte, nicht zu wenig vor, auch wenn der Fokus auf Scarlet liegt.

Der Haupthandlungsstrang bildet Scarlet, die auf der Suche nach ihrer verschwundenen Großmutter ist, und mit Wolf, einem merkwürdigen, grobschlächtigen Kämpfer, auf die erste wirkliche Spur von Michelle Benoits Verschwinden trifft. Dabei entdeckt sie Geheimnisse, die sie mit einem Mädchen verbinden, welches alle nur für eine Legende halten.

Während wir Scarlet kennen und lieben lernen, erfährt man gleichzeitig die heikle Lage und den Zwiespalt in dem sich Prinz Kai befindet und begleiten Cinder auf ihrer Flucht vor ihren Verfolgern. Dabei begleitet sie ein neuer Charakter namens Thorne, der mit ihr zusammen aus dem Gefängnis entkommt.

Eigentlich konnte ich es nicht abwarten mehr von Cinder zu erfahren. Doch die Autorin schafft es weitere Elemente und Figuren einzupflegen, die auf Cinders Geschichte aufbauen und den Leser genauso begeistern. Scarlet gefiel mir als Figur sehr gut, obwohl sie rote Haare hatte und ich schon eine 0815-Marie-Lou befürchtete. Dies war definitiv nicht der Fall und auch wenn die Liebesstory sicherlich vorhersehbar war, freute ich mich total darauf und verfolgte dieser Entwicklung mit großer Sympathie.

Ich kann diese Reihe nur empfehlen und weise vor allem darauf hin, dass es sich hierbei nur um Elemente aus dem Science-Fiction Genre handelt. Die Luna-Chroniken sind eine Mischung aus Märchen, Dystopie und Science-Fiction - absolut wunderbar.

Sie sah, wie er kämpfte. Mit sich rang. So deutlich, wie sie das wilde Tier - den Wolf - in ihm erkannte. So deutlich, wie sie noch immer den Mann in ihm sah.
"Wolf". Ihre Zunge war wie ausgedörrt. Sie schmeckte Blut. "Was haben sie mit dir gemacht?"
"Nein, DU." Er spuckte ihr das Wort voller Hass vor die Füße. "Was hast DU mit mir gemacht?"