Rezension

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Schein oder Sein?

Unrivaled - Gewinnen ist alles - Alyson Noël

Unrivaled - Gewinnen ist alles
von Alyson Noël

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt
Jeder kennt Ira Redman, den Besitzer der Unrivaled Clubs. Als er einen Wettbewerb ausruft, bei dem es viel zu gewinnen gibt, sind viele Feuer und Flamme. Jeder will die Chance nutzen das Geld zu gewinnen aber auch die Bekanntheit zu erlangen. Doch jeder hat auch andere Gründe für die Teilnahme. Sie begegnen sie sich, Layla, Aster und Tommy, die sich alle den Sieg wünschen. Layla, die unbedingt auf eine Journalistenschule will, sich bisher auch die Gebühren nicht leisten kann. Aster, die aus ihrer strengen Familie ausbrechen will um Schauspielerin zu werden, aber dazu noch zu unbekannt ist. Und Tommy, der erfahren hat, dass Ira sein Vater ist, und sich ihm gegenüber nun beweisen will. Doch gewinnen kann nur jemand, dem es gelingt den angehenden Star, Madison Brooks, in seinen Club zu locken. Allerdings ist diese Expertin darin Spielchen zu spielen.

Meine Meinung
Ich muss gestehen, ich wollte dieses Buch unglaublich gerne lesen, doch irgendwie hatte es mich nach den ersten Seiten nicht wirklich packen können. Erst nach und nach wurde es interessanter, doch um zu diesem Punkt zu gelangen, musste ich mich selbst überwinden. Danach wurden auf realistische Art und Weise die Abgründe der auch so tollen Glitzerwelt aufgezeigt, in deren Sog schließlich alle Protagonisten gelangen.

Layla Harrison träumt von einem Studium an einer Journalistenschule, doch ihr fehlt das Geld für die Studiengebühren. Sie bloggt über kleinere Geschichten der Promis und erarbeitet sich damit etwas Kapital. Eigentlich ist sie gegen die Clubszene, auch weil es ihrem Freund nicht gefällt, doch sie will sich darauf einlassen. Vor allem, weil sie damit ihren Blog immer weiter füttern kann.

Aster Amirpour stammt aus einer strengen Familie. Über vieles kann sie keine Entscheidungen treffen. Ihre Eltern haben strenge Regeln aufgestellt und eine genaue Vorstellung davon, wie ihr Leben verlaufen soll. Aster träumt aber von einer Karriere als Schauspielerin, davon auf eigenen Beinen zu stehen und bekannt zu sein. Sie weiß, dass sie schön ist und kann dies zu ihrem Vorteil nutzen.

Tommy Phillips kommt aus ärmlichen Verhältnissen. Als er erfuhr, dass Ira sein Vater ist, macht er sich auf den weiten Weg nach L.A. Seine erste Begegnung mit ihm, barg aber wenig positives, weshalb er ihren Verwandtschaftsgrad schließlich verschwieg. Tommy hofft durch die Teilnahme am Wettbewerb Ira beweisen zu können, dass viel mehr in ihm steckt, als der Junge vom Land. Er will mit seinen Talenten gewinnen um schließlich den Mut zu haben die Wahrheit auszusprechen.

Zu Beginn sind alle drei davon überzeugt sich nicht einwickeln zu lassen. Sie wollen am Wettbewerb teilnehmen, aber nicht Teil der Welt werden. Doch es dauert nicht lange und sie beginnen einen immer tieferen Einstieg in die Partyszene zu tun. Sie beginnen es zu genießen Teil der Glitzerwelt zu sein, all die Vorteile zu genießen, das Geld und auch ein wenig die Macht, die damit verbunden ist. Sie selbst merken es kaum, doch dafür fällt es ihrem Umfeld umso mehr auf.

Layla, die eigentlich nur bloggt, weil sie damit etwas verdienen will um das Studium zu finanzieren, entwickelt sich mehr oder weniger zum Paparazzi, der auch zu unkonventionellen Mitteln greift. Aster will Schauspielerin werden, sie glaubt dies erreichen zu können, in den sie ihren eigenen Überzeugungen immer weiter in den Hintergrund drängt. Sie will so werden, wie man es von jemanden in der Position erwartet. Tommy selbst, bleibt größtenteils so wie er ist. Er verliert die Bodenhaftung nicht, doch auch er tut unschöne Dinge um seinen Club nach vorne zu bringen. Wenigstens zeigt er Ideen und versucht diese in die Tat umzusetzen, ohne sich dabei selbst untreu zu werden oder anderen ein Bein zu stellen.

Es ist faszinierend, wie Alyson Noel es hier geschafft hat einen Einblick in die Welt der Schönen und Reichen zu geben. All die Lügen und Intrigen. Es gibt kein Vertrauen und keine Gefühle, alle scheint bloß ein Auftritt zu sein. Selbst Beziehungen sind oft einfach nur zusammen gebaut um mehr Aufmerksamkeit zu bekommen. Jeder nutzt den anderen aus um zu bekommen, was er will.

Unsere drei Protagonisten stolpern in diese Welt. Sie glauben das Wissen zu haben, glauben ahnen zu können, was auf sie zukommt, werden aber am Ende von all dem überrollt. Sie lassen sich auf ein Spiel ein, dessen Regeln sie nicht kennen und drohen sich selbst darin zu verlieren. Und eben dies geschieht etwas zu schnell. Deshalb haben ich auch bei zum Ende nicht verstanden, weshalb Tommy, der Ira am meisten durchschaute, bis zum Schluss dabei blieb.

Fazit
Läuft dein Club, bleibst du im Wettbewerb. Erzielst du Aufmerksamkeit, bleibst du im Wettbewerb. Verliest du dich selbst und deine Überzeugungen, gehst du als Sieger hervor. Es ist ein Spiel ohne Regeln, bei dem niemand siegen kann, bei dem niemand sagen kann, welches Opfer er bringen muss. Wie groß die Opfer sind, muss aber jeder für sich herausfinden. Doch eins ist klar, das Spiel ist noch lange nicht vorbei.