Rezension

Scheller, guter Thrill für zwischendurch

...sonst tot - Thomas Nommensen, Jutta Maria Herrmann

...sonst tot
von Thomas Nommensen Jutta Maria Herrmann

Bewertet mit 3.5 Sternen

„… sonst tot!“ ist der elfte Teil der „Kalender-Thriller“-Serie von Knaur? Kann das überhaupt funktionieren, ein Thriller auf weniger als 80 Seiten? Das Schriftsteller Ehepaar Thomas Nommensen und Jutta Maria Herrmann haben den Versuch gewagt und er ist ihnen ausgezeichnet gelungen.

Wie fühlt sich ein Teenager, der in einer ausweglosen Situation gefangen ist und Angst hat. Was unternimmt der Vater um seine entführte Tochter zu finden und sie zu retten?

Ohne großes Vorgeplänkel wird der Leser ins Geschehen hinein gezogen und erfährt aus zwei Perspektiven, nämlich der von Tochter Jule und ihres Vaters Leo, wie die Dinge sich weiter entwickeln und schließlich eskalieren. Dass beide in der Ich-Form erzählen, schafft höchstmögliche Nähe und erlaubt ein direktes Miterleben.

Erstaunlich auch, wie gut es den beiden Autoren in der Kürze gelungen ist, die Charaktere zu umreißen. Ich hatte von den Handelnden ein klares Bild. Mir war definitiv keiner sympathisch, obwohl ich die Motive nachvollziehen konnte. Eine originelle Story, mitreißend und temporeich erzählt, mit einem absolut konsequenten Schluss.

Ein guter Thriller. Ein geglücktes Experiment. Und trotzdem werde ich kein Fan dieses Genres. Mir ist ein Buch lieber, das mir mehr Zeit und der Geschichte bessere Entfaltungsmöglichkeiten gibt.