Rezension

Scherben des Glücks oder Wie hätte das Glück sein können?

Das Glück, wie es hätte sein können - Véronique Olmi

Das Glück, wie es hätte sein können
von Véronique Olmi

Bewertet mit 5 Sternen

Scherben des Glücks oder Wie hätte das Glück sein können?

Serge ist nicht mehr jung, hat aber alles: Erfolg in seinem Job als Immobilienmakler, ein schönes Haus in Paris, eine tolle Frau und wundervolle Kinder. Doch als Suzanne zum Stimmen des Flügels kommt, taumelt Serge in eine Amour fou, die sein Leben ins Wanken bringt. Seine Affäre mit der Klavierstimmerin zwingt ihn dazu, über seine eigene längst verdrängte Vergangenheit nachzudenken. Was genau geschah an jenem Tag, als Serges Mutter seinen Vater verlassen wollte? Der Roman beginnt mit einer Begegnung zu einem Zeitpunkt, als Suzanne und Serge schon nicht mehr zusammen sind. Von hier aus entwickelt sich die Beziehung zwischen den beiden in wechselnden Perspektiven. Mir gefällt die Art, wie Olmi zwischen den Protagonisten hin und her springt. Wie sie in die Vergangenheit zurück geht, um auch die allererste Begegnung der beiden zu beschreiben, auch wenn diese Begegnung noch gar nicht als solche wahrgenommen wurde. Mir gefällt die analytische Betrachtungsweise dieser Autorin. Zum Teil reihen sich verschiedene Momentaufnahmen aneinander. Ein interessanter Roman, der die Liebe und das Selbstsein des Menschen in den Mittelpunkt stellt. Währenddessen wird die Liebe aber auch hinterfragt. Was ist die Liebe und was benennen wir alles mit dem Begriff Liebe? Kann sich Liebe auch verändern? Und auch das Thema Hass wird kurz angerissen. Wer eine kleine Liebes- und auch Lebensgeschichte lesen möchte, bei der unterschwellig über den Begriff Liebe und sich Selbstsein mitschwingen, und sich unterhalten fühlen will, ist bei diesem Roman richtig. Eine intensive Geschichte über die Liebe als Kraft, die wie keine andere eine Familie verbinden oder zerstören kann. Ein gutes Buch für den Sommer.