Rezension

Schicksalhafte Begegnungen

Love and Confess
von Colleen Hoover

Bewertet mit 5 Sternen

Entsprechend meiner gewöhnlichen Übung bei der Buchlektüre habe  ich auch hier meine Aufmerksamkeit zunächst dem Cover gewidmet. Und siehe da, vorliegend bietet es etwas ganz Besonderes: Klappt man die vorderen und hinteren Buchklappen auf, stößt man auf wunderschöne farbige, zugleich rätselhafte Illustrationen. In Verbindung mit dem Buchtext  ist dann später zu erfahren, dass es sich um Aquarelle des einen Protagonisten handelt, dem jungen Künstler Owen, der sich durch schriftliche, anonym notierte Geständnisse seiner Mitmenschen zu seinen Bildern inspirieren lässt (Tatsächlich kreierte natürlich der Künstler Danny O’Connor die Bilder). Vereinzelt in der Geschichte eingestreut sind weitere Schwarz-Weiß-Bilder von ihm. Also ein voll und ganz passendes Cover, was bei Büchern eigentlich selten der Fall ist. Owens künstlerischem Schaffen ist es zu verdanken, dass er die Bekanntschaft der gleichaltrigen Auburn macht, die, neu in der Stadt, sich ein neues Leben aufzubauen versucht. Vom ersten Moment an fühlen sich beide zueinander hingezogen und verlieben sich ineinander. Allerdings verbergen sie voreinander Geheimnisse aus ihrer Vergangenheit. Ob diese ihrer Liebe entgegenstehen werden?

 

Zur Verlagsreihe „Das junge Buch“ gehörig, ist das Buch wie auch die bisherigen Bücher der Autorin als Jugendbuch angelegt, so dass ich als Ü-50erin eigentlich nicht zum avisierten Leserkreis zähle. Ich kann das Buch dennoch guten Gewissens auch meiner Altersklasse empfehlen. Denn diese Liebesgeschichte rührt durch die traurige Vergangenheit beider Hauptfiguren junge wie alte Leserinnen gleichermaßen. Außerdem finde ich, dass die Autorin im Vergleich zu ihren früheren Büchern zu einem reiferen, ernsthafteren Schreibstil gefunden hat. Während ich mich bei ihr vor kurzem z.B. noch etwa  in „Weil wir uns lieben“ an zu vielen Kuss- und Sexszenen gestört habe, treten sie nunmehr mit Ausnahme gegen Ende der Geschichte stark in den Hintergrund. Was mich am Lesen fasziniert, ist, dass die Leserin von Anbeginn an auf verschiedene Geheimnisse der beiden Protagonisten hingewiesen wird. Diese werden allerdings nur vage angedeutet und ihre Auflösung beginnt erst ab etwa Buchmitte. Dabei wird der Leserin sogar mehr Wissen präsentiert als es Owen und Auburn selbst voneinander erhalten. In formaler Hinsicht besteht die Besonderheit, dass die Kapitel abwechselnd aus der Perspektive der beiden Hauptfiguren erzählt werden. Das geschieht fortlaufend, ohne dass ein und dieselbe Begebenheit aus beider Sicht dargestellt wird.

 

Dieses Buch kann ich Fans von Liebesgeschichten wärmstens empfehlen.