Rezension

Schlafmangel?

Pech für den Puppenspieler - Robert Berg

Pech für den Puppenspieler
von Robert Berg

Bewertet mit 4 Sternen

Ed arbeitet nachts lange in einer Kneipe hinter der Bar. Deshalb möchte er eigentlich ausschlafen, doch daraus wird nichts. Ein Nachbar baut und dann taucht Tom auf und bringt ihm geliehenes Geld zurück.

Wenige Tage später erfährt Ed, der Ich-Erzähler, dass Tom nachts nackt überfahren wurde. Er hinterlässt eine Frau und ein Kind.

Ed sucht sie auf, will helfen, ist aber irgendwie hilflos. Doch ihn lässt die Frage nicht los, wieso Tom dort und in diesem Zustand überfahren wurde. Er beginnt zu ermitteln.

Dabei erfahren die Leser Vieles über das Leben in Schönberg.

Tom hat Schaufensterpuppen aufgekauft und zu Skulpturen verarbeitet. Sie sehen toll aus, verkauften sich aber nicht so gut. Woher stammte also das Geld, das Tom nicht nur Ed, sondern auch anderen Freunden zurückgegeben hat?

Ed hat seine ganz eigene Perspektive auf die Welt, und die teilt er freigebig mit den Lesern. Sein Ton passt zur Geschichte und zum Thema des Krimis. Er liest sich angenehm, nicht überzogen, belehrend oder anbiedernd. Je weiter die Geschichte fortschreitet, umso spannender wird die Handlung. Ed gerät in Gefahr, wurschtelt sich aber (beinahe) rechtzeitig aus der Gefahrenzone.

Was der Krimi auch vermittelt, ist ein Gefühl, das zurückbleibt, nachdem der Fall abgelesen ist. Beim nächsten Besuch in einer Berliner Kneipe fragt man sich vermutlich. „Ist das da vielleicht Ed?“ Er ist mir ans Herz gewachsen.