Rezension

Schlechte Zeiten für die Männer...

Die Königin von Lankwitz - Max Urlacher

Die Königin von Lankwitz
von Max Urlacher

Bea und Irene haben sich im Knast kennengelernt und werden nun entlassen. Sie denken natürlich darüber nach, was sie nun mit ihren fünfzig Jahren in der Freiheit erwartet. Womit sollen sie ihren Lebensunterhalt verdienen? Bei ihren Überlegungen kristallisiert sich immer mehr die Idee einer Ich-AG zum Favoriten heraus. Die beiden wollen anderen Frauen die Möglichkeit geben, sich per Auftrag an ihren Männern zu rächen.  Die ausgewiesene Spezialität der beiden neuen Unternehmerin ist das Anfahren der Männer, bei dem sie auf Wunsch gezielt bestimmte Körperpartien verletzen können. Das Geschäft läuft gut an, bis eines Tages überraschend Konkurrenz auf dem Markt auftaucht...

Max Urlacher setzt in "Die Königin von Lankwitz" eine witzige Idee locker und unbeschwert um. Er überzeugt mit seinem sehr lebendigen und angenehm zu lesenden Schreibstil, der mit viel schwarzem Humor versetzt ist. Auch hat er aus meiner Sicht mit Berlin eine passende Umgebung für die verrückte Idee gewählt, denn in der Stadt kann man sich wirklich vorstellen, dass die Ich-AG erfolgreich geführt werden kann, an Interessenten wird es zumindest nicht mangeln. Auch die teilweise makabren Aufträge werden so locker erzählt, dass man den Hauptprotagonistinnen nicht wirklich böse sein kann. Mit 200 Seiten wird allerdings aus meiner Sicht das Potential der Geschichte nicht voll ausgeschöpft. Gerade das Finale kommt mir ein wenig zu rasch erzählt vor, so dass ich mir hier eine etwas stimmigere Auflösung gewünscht hätte.

Insgesamt ist "Die Königin von Lankwitz" aber für mich ein lustiges und unterhaltsames Buch für zwischendurch, so wie es wahrscheinlich auch gedacht war. Ich empfehle es daher gerne weiter und bewerte es mit vier von fünf Sternen.