Schmackhaft in die Mangelerscheinung
Bewertet mit 3 Sternen
Das Buch trifft genau den Zeitgeist und folgt dem veganen Boom. Es bietet eine ca. 30 Seiten lange Einführung mit praktischen Tipps. Die Rezepte sind gut verständlich, wenn auch mit langen Zutatenlisten, erklärt. Auch wenn es sich bei dem Buch um „schnelle und mitnehm bare“ Rezepte handeln soll, so fehlt mir z.B. das Rezept für die zu belegenen Brötchen zum selber backen, als Alternative zu den gekauften. Es bietet eine breite Palette an Vorschlägen, wo für jeden Geschmack und jede Gelegenheit etwas dabei ist. Mit ansprechenden Bildern illustriert, richtet es sich definitiv an ein junges Publikum. Für diese ist dann aber der Preis des Buches recht hoch.
Ich frage mich warum, wenn ich doch bewusst eine andere Ernährung wähle, diese dann aber zumindest so aussehen muss wie eine Herkömmliche. Wenn ich doch auf Fleisch verzichten möchte, brauche ich auch kein Mettbrötchen aus Reiswaffeln essen. Eine Ernährung, die ohne Substitution zu Mangelerscheinungen führt, da die vegane Ernährung, wie der Autor auf Seite 33 selber sagt, auf Dauer keine ausgewogene Ernährung darstellt und zu regelmäßigen Blutuntersuchungen rät, finde ich persönlich bedenklich. Ebenso die Verwendung großer Mengen Agavendicksaft, deren Bedenklichkeit wissenschaftlich erwiesen ist, stimmt mich mehr als nachdenklich. Ich persönlich koche seit langem häufig vegatarisch und auch vegan. Ich nutze viele Alternative, denke aber kein Extrem ist gut, der Mittelweg ist in allen Lebenslagen der Beste und die Dosis macht das Gift.
Das Kochbuch an sich bietet viele Ideen und Anregungen und somit kann ich es empfehlen (4 Sterne), die ausschließliche vegane Ernährung, die hier propagiert wird allerdings nicht (1 Stern).