Rezension

Schmerz-Ratgeber

Rote Karte für den Schmerz - Michael Dobe, Boris Zernikow

Rote Karte für den Schmerz
von Michael Dobe Boris Zernikow

Bewertet mit 4 Sternen

Das Buch "Rote Karte für den Schmerz- Wie Kinder und ihre Eltern aus dem Teufelskreis chronischer Schmerzen ausbrechen" erschien 2009 im Carl Auer LebensLust Verlag und wurde veröffentlicht von Michael Dobe und Boris Zernikow. Es behandelt das Thema variierender chronischer Schmerzen bei Kindern und zeigt Behandlungsmethoden und Umgangsweisen für Kinder und ihre Eltern auf.

Das Buch beginnt mit der Einführung, was Schmerz überhaupt ist und wie man die verschiedenen Schmerzformen unterscheidet. Schließlich geht es um die Denkfallen, die einem mit chronischen Schmerz begegnen und auch die günstigen und ungünstigen Verhaltensweisen werden in einem eigenen Kapitel ausführlich erläutert. Es geht um Medikamenten, spezifische Hinweis bei den unterschiedl. Beschwerden, Eltern, den Umgang mit Verwandten, Ärzten und Lehrern, Techniken zur Schmerzbewältigung und Alarmzeichen für eine schnelle Abklärung.

Alle Kapitel und auch Unterkapitel werden angeführt mit einem Zitat eines schmerzgeplagten Kindes, denn die Autoren haben intensiv mit Kindern und deren Familien zusammengearbeitet und so die Kinder mit ihren Erfahrungen im Buch teilhaben lassen.
Zudem gibt es anschauliches Material, mit dem bspw. der "Teufelkreis" verdeutlicht wird. Im Anhang ist einiges davon enthalten. Dort werden zusätzliche Therapiemethoden genannt, Informationsblätter sind aufgelistet (z.b. für Lehrer, Freunde, Angehörige), Tipps für Eltern im Umgang mit den Schmerzen und Anlaufstellen (Adressen) für die Behandlung des Kindes.

Für Menschen, die sich mit chronischen Schmerzen nicht auskennen, ist das Buch sehr gut verfasst. Ich selber bin ebenfalls von chronischen Schmerzen betroffen. Und auch wenn die Verkäuferin mich hingewiesen hat "Das ist ein Buch für Kinder", so finde ich das gar nicht. Der Titel lässt zwar darauf schließen, doch zu Beginn bietet das Buch mit ihrer Thematik eine gute Einführung. Dadurch dass es auch für Kinder geschrieben ist, sind nur wenige Fachbegriffe vorhanden und z.B. die verschiedenen Techniken werden von den Kindern selber nochmal beschrieben.
Ich finde das Buch überaus hilfreich. Für junge Erwachsene wie mich bietet es eine gute informative Seite (besonders weil es in den Büchereien kaum gute Bücher zu dieser Thematik gibt). Für Kinder und Eltern bietet es jedoch noch viel mehr. Es beinhaltet Listen, Tipps, Ideen, Anregungen. Das Buch gibt Hoffnung und weist Wege auf, die man so vielleicht noch nicht kannte. Es erleichtert das Leben als Angehöriger oder Selbstbetroffener mit Schmerzen enorm.