Rezension

Schmuckstück

Birth School Metallica Death - Paul Brannigan, Ian Winwood

Birth School Metallica Death
von Paul Brannigan Ian Winwood

Wo fange ich bloß an... Es handelt sich hierbei um ein Weihnachtsgeschenk meines Mannes an mich. Und ob mans glaubt oder nicht, ich habe geweint! Immerhin handelt es sich bei meinem Exemplar um ein nummeriertes, neben meinem gibt es SO nur noch 332 andere, die hoffentlich genauso glücklich sind mit ihrem Schmuckstück! Ein schwarzer Sarg, mit dem Titel bedruckt, schwarz in schwarz, dazu die Schlange, die es schon auf dem Cover des Black Album zu Weltruhm geschafft hat, das hat schon von Außen was! Und wenn man diesen Sarg dann seitlich öffnet, kommt das hochglänzende silberne Innenleben zum Vorschein, worin das Herzstück, das eigentliche Buch gebettet ist. Ebenfalls schwarz, mit silbernem Schnitt und silbernem Aufdruck, wieder der Titel und die Schlange... Ja, ich gestehe, ich kann mich nicht dran satt sehen! Wirklich äußerst ansprechend!

Lange habe ich mich nicht dran „getraut“, wollte mir Zeit und Muße nehmen, um in die Geschichte, so wie sie angekündigt wurde, rund um Metallica einzutauchen. Doch nun war es so weit. Ich war wirklich aufgeregt!

Meine eigene Geschichte mit Metallica fing ja schon 1986 an, also vor 31 Jahren. Mich hat es damals eisekalt erwischt. Von Hause aus sehr breit gefächert aufgewachsen, was den Musikgeschmack angeht, von der Seite meines Bruders auch mit Rock vetraut und er hat mich auch mit den Herren Metallica bekannt gemacht. Das heißt, mir „fehlten“ jetzt gar nicht sooo viele Jahre, um die Anfänge mitzubekommen. Aber dennoch, ich habe die Zeilen in dieser Biographie aufgesogen. Es fing auch alles wirklich gut erzählt an.

Man lernt den -nicht so tollen- Background (meines erklärten Lieblings!) von James Hetfield kennen, von Lars Ulrich... und alle anderen werden irgendwie nur angeschnitten. Vielleicht Cliff Burton noch, der leider viel zu früh von der Lebensbühne abtreten musste. Das große Manko für mich ist aber wirklich, dass es erst sehr persönlich anfängt und später im Buch davon nichts mehr zu spüren war. Die Querelen zwischen James und Lars, die kann ich nun glaub ich runterbeten, auch dass die beiden gern dann gemeinsam gegen andere schossen, andere echt gemobbt haben. Aber z.B. fehlt mir gänzlich das Privatleben der Musiker. Schön, irgendwann wurde geheiratet, es kamen Kinder...aber da hätte ich mir einfach mehr Tiefgang gewünscht.

Was das musikalische angeht, ich glaube, da muss jeder selbst entscheiden, was ihm zusagt oder nicht. Z.B. wird „St. Anger“ total verrissen. Nun, ich könnt die CD rauf und runter hören, mir gefällt sie! Genau wie Garage Inc. oder Load oder oder oder... Das ist etwas, was man denke ich nicht nicht verallgemeinern darf und sollte. Noch ein Manko dieser Biographie ;-)

Aber eigentlich hört sich das jetzt negativer an, wie es ist! Es war trotzdem aufgregend zu lesen, welche Begegnungen mit anderen Musikern, richtigen Größen der Szene! es gab. Wie so mancher Auftritt zu stande kam.

Ganz besonders gut gefallen haben mir die Beschreibungen der Anfänge der Band, wie sich alles entwickelt hat.

Und denn nicht zu vergessen die Fotos im Inneren, schwarz-weiß-Aufnahmen, Farbfotos, Abbildungen der ersten Ankündigungs-Poster, da kann man sich drin verlieren! Als Fan!

Generell verleiten einen Beschreibungen in der Erzählung dazu, Google zu bemühen und Songs zu hören oder sich Fotos anzuschauen, um in der jeweiligen Zeit so richtig abzutauchen.

Bei allem, was mir hier fehlte, bleibt diese Biographie doch ein Schatz in meiner Sammlung und bekommt einen Ehrenplatz und wer weiß, vielleicht greif ich noch mal dazu und blätter drin, lese vielleicht das ein oder andere oder lege mal wieder eine CD ein :)

Während ich hier schreibe, läuft übrigens Hardwired to Self Destruct... als Untermalung unbezahlbar!

Fazit:

Für Fans ein Schmuckstück für die Sammlung mit Schwächen, die man hätte vermeiden können.

Bewertung:

3 von 5 Nilpferden

© Sabine Kettschau/Niliversum