Rezension

Schmuseschwestern

Bullenbrüder: Tote haben kalte Füße - Hans Rath, Edgar Rai

Bullenbrüder: Tote haben kalte Füße
von Hans Rath Edgar Rai

Bewertet mit 4 Sternen

Holger Brinks hat viel zu tun. Er soll seiner Chefin einen Gefallen tun, und eine verschwundene Bekannte wiederfinden. Sein Bruder Charlie wohnt immer noch in seinem Gartenhaus. Und dann ist da auch noch seine Mutter, die zum fünften Mal Heiraten will, und zwar in Holgers Garten, was er auch noch organisieren soll.

 

Die Coverzeichnung gefällt mir gut, auch wenn ich gestehen muss, dass ich beim ersten, flüchtigen Blick dachte, die Beiden würden eine Tanzeinlage hinlegen, bis ich die Mauer bemerkte, auf der sie sitzen.

 

Erzählt wird der Krimi aus den Perspektiven von Holger und Charlie. Beiden haben sie einen ganz eigenen Charaktere und auch jeder für sich seine Art mit den Ereignissen umzugehen. Wo Holger sich dem Unvermeidlichen und den Umständen einfach zu ergeben scheint, da geht Charlie mit einer gewissen Unbekümmertheit durchs Leben.

Neben den beiden unterschiedlichen Brüdern, sind auch die Nebencharaktere gut in Szene gesetzt und bestechen durch ihre ganz eigenen Marotten und zwischenmenschlichen Umgangsformen. Manche mag man, manche findet man schrecklich und über andere kann man nur den Kopf schütteln. Im Gesamten also eine sehr gelungene Mischung in meinen Augen.

 

Der Erzählton ist manchmal trocken-ironisch, aber trotzdem, oder gerade deswegen, wird man bei diesem Krimi auch immer mal wieder zum Schmunzeln verführt. Aber keine Angst, die Spurensuche bleibt spannend.

 

Dieser Krimi gehört nicht zu der Sorte, wo seitenweise analysiert, befragt, gejagt und wieder verworfen wird. Hier wird ermittelt, der ein oder andere Stein, der im Weg liegt, weggeräumt und bleibt dabei recht menschlich und nachvollziehbar und vielleicht hier und da ein klitzekleines bisschen überzogen.

 

„Bullenbrüder- Tote haben kalte Füsse“ ist eine Krimi, der Spaß macht beim lesen und somit zu unterhalten weiß.